Nach sieben Bundesligaspieltagen hat Zweitligameister FC Schalke 04 nur einen Sieg vorzuweisen. Dem gegenüber stehen drei Niederlagen und drei Unentschieden, macht unter dem Strich sechs magere Punkte.
Die Euphorie, die nach dem Aufstieg in Gelsenkirchen herrschte, ist längst verflogen. Klublegende Mike Büskens räumte den Trainerposten freiwillig und rückte ins zweite Glied hinter den neuen Chefcoach Frank Kramer. Schon auf dessen Verpflichtung im Juli reagierten viele Fans nicht unbedingt begeistert. Auch wegen des ausbleibenden sportlichen Erfolgs hat sich am nüchternen Verhältnis zum neuen Trainer nichts geändert.
Dass Schalke den Gürtel enger schnallen und seine Topklub-Ambitionen vorerst beerdigen muss, hatte sich bereits vor der Saison gezeigt. Da mussten die Knappen Abwehrchef Ko Itakura widerstandslos ziehen lassen, weil ihnen nach der Leihe schlicht das Geld für eine feste Verpflichtung des Japaners fehlte.
Zu der aktuellen sportlichen Tristesse auf Schalke gesellen sich jetzt noch zwei heikle Themen, die eher weniger mit Fußball zu tun haben. Da wären einmal die Schuhe von Danny Latza, die der Kapitän in den ersten fünf Ligapartien trug. Die sollen laut einem Bericht von "Bild" auf Schalke für interne Reibereien gesorgt haben, weil sie ausgerechnet die Farben von Erzrivale Borussia Dortmund haben, nämlich Schwarz und Gelb.
Anscheinend wurde Latza jetzt ins Gewissen geredet: Seit zwei Spielen trägt der Mittelfeld-Abräumer weiße Schuhe. Die aber nur am Spielfeldrand, denn gegen Stuttgart und Dortmund saß er jeweils 90 Minuten auf der Bank.
Derzeit außen vor scheint auch Neuzugang Alex Kral zu sein, der Urheber des zweiten Aufreger-Themas. Gegen Stuttgart kam der Tscheche gar nicht zum Einsatz, gegen Dortmund nur in der letzten Viertelstunde. Ob das womöglich mit dem Wirbel um seinen Sportwagen zu tun hat?
Denn auch Krals Lamborghini Huracán soll die "verbotenen" Farben Schwarz-Gelb haben, schreibt "Bild". Intern soll er für den Sportwagen schon gerügt worden sein. Angeblich aber weniger wegen der Farbwahl, sondern eher für das Signal, das von ihm ausgeht.
Die Vereinsführung soll in Zeiten, in denen viele Menschen Sorgen haben, ihre Energiekosten nicht mehr zahlen zu können, nicht damit einverstanden sein, dass die Spieler in derartig protzigen Sportwagen durch die Stadt fahren.
Ob sich Kral und Latza rehabilitieren können, indem sie einlenken und den Wünschen der Vereinsführung nachkommen, bleibt abzuwarten. Allerdings ist auch unklar, inwiefern ihre Bankplätze überhaupt mit den Irritationen abseits des Platzes zusammenhängen.