Die Ergebnisse des BVB stimmten zuletzt wieder. In der Bundesliga hat Borussia Dortmund drei Siege in Folge eingefahren, den vierten Tabellenplatz damit gegen Verfolger RB Leipzig verteidigt.
In der Champions League setzten sich die Schwarz-Gelben zudem gegen die PSV Eindhoven durch, treffen im Viertelfinale nun auf Atlético Madrid. Der April hat es aber nicht nur wegen dieses Duells in der Königsklasse in sich.
Denn auch in der Bundesliga warten echte Schwergewichte auf den BVB. So geht es am Samstagabend zum FC Bayern, in der Woche darauf kommt der Tabellendritte aus Stuttgart. Auf das Auswärtsspiel in Gladbach folgt zudem ein Heimspiel gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen sowie ein Gastspiel in Leipzig.
Binnen fünf Wochen tritt Borussia Dortmund also gegen die vier Konkurrenten innerhalb der Spitzengruppe an. Spätestens nach dem Spiel in Sachsen dürften die Schwarz-Gelben wissen, ob sie in der kommenden Saison wieder in der Champions League antreten dürfen.
Für den Verein ist die Königsklasse von enormer Bedeutung, ist sie finanziell doch deutlich lukrativer als die Europa League. Zudem dürfte die Champions League in Verhandlungen mit potenziellen Neuzugängen das deutlich bessere Argument sein als ihre kleine Schwester.
Sie ist aber auch für den aktuellen Kader von großer Bedeutung, denn nach Informationen der "Sport Bild" sind die Gehaltseinnahmen der BVB-Stars stark an den internationalen Wettbewerb geknüpft.
Üblich ist bei vielen Klubs eine Punktprämie für Partien in der nationalen Liga, Borussia Dortmund habe dieses System aber auf die Champions League ausgeweitet. 10.000 bis 20.000 Euro verdiene ein Profi dank der je nach Spieler etwas variierenden Prämie pro Punkt in der Bundesliga oder Königsklasse. Bis zu 60.000 Euro kann ein Sieg als Bonuszahlung also einbringen.
Elf Zähler hat der BVB diese Saison während der Gruppenphase gesammelt, bis zu 220.000 Euro kassierten die Topverdiener also zusätzlich. Diese Prämie hat allerdings eine wichtige Einschränkung: Sie gilt nicht für die Europa League oder Conference League.
Beide Wettbewerbe finden dem Bericht zufolge in den Dortmunder Verträgen keine größere Erwähnung. Das unterstreicht einerseits die sportlichen Ambitionen, hilft dem Klub andererseits aber auch, die Ausgaben in den weniger lukrativen Wettbewerben zu senken.
Sollte sich Borussia Dortmund diese Saison also nicht erneut für die Champions League qualifizieren, würden die Spieler weniger Geld kassieren. Das gilt allerdings nicht nur wegen der Punktprämie.
Demnach verdienen die Profis auch an den Prämien mit, die der BVB von der Uefa kassiert. Knapp 20 Millionen Euro nahm der Verein in der Gruppenphase ein, etwa drei Millionen Euro habe er an die Spieler weitergereicht. Der Einzug ins Viertelfinale spülte noch einmal etwa zehn Millionen Euro in die Klubkassen, diesmal sollen die Profis rund zwei Millionen Euro davon erhalten haben.
Untereinander teilen die Spieler das Geld dann auf, wobei Leistungsträger mehr kassieren als Ersatzspieler. Derartige Einnahmen würden ohne Königsklasse ebenfalls wegfallen. Ganz unabhängig von den Prämien gibt es aber noch einen weiteren Aspekt.
Denn laut "Sport Bild" sind beim BVB viele Verträge leistungsorientiert gestaltet, das gelte gerade für Profis mit Gehältern aus dem mittleren Segment. Das heißt im Klartext: Spieler, die aktuell zwischen drei und acht Millionen Euro Grundgehalt beziehen, könnten ohne Königsklasse eine Gehaltskürzung von bis zu einer Million Euro erhalten.
Noch bewegen sich solche Rechenspiele im Konjunktiv, am Ende hängt schließlich alles von der Qualifikation für die Champions League ab. Es unterstreicht aber, wie wichtig die kommenden Wochen für den BVB werden – für die Fans, für den Klub und auch für die Spieler selbst.