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DFB-Sieg gegen Niederlande: Torhymnen-Chaos um "Major Tom"

26.03.2024, xfux, Fussball L
"Völlig losgelöst von der Erde" war auch Maxi Mittelstädt (m.) bei seinem Tor zum 1:1.Bild: imago images / Jan Huebner
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Verwirrung um Torhymnen bei DFB-Sieg – kommt "Major Tom" nun oder nicht?

27.03.2024, 11:17
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Länderspielpausen waren die letzten Jahre für viele Fans nicht mehr als der Grund für den Ausfall eines Bundesliga-Wochenendes. Meist wussten die Fans, was sie erwartet: Uninspirierte Auftritte einer DFB-Auswahl, die sich von Misserfolg zu Misserfolg bei großen Turnieren hangelt. Nach den jüngsten zwei Länderspielen ist die Stimmung auf den Kopf gestellt: Es herrscht Euphorie.

Nach den Siegen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) sind die Fans blitzschnell wieder auf der Seite des Teams – der Hypetrain ist Richtung Heim-EM gestartet. Nicht nur vor den Fernsehern der Nation zeigt sich diese Stimmung. Im Netz machten sich viele Fans zuletzt in einer Petition für eine neue Tormusik stark.

Der Neue-Deutsche-Welle-Hit "Major Tom" von Peter Schilling sollte einen ausgelassen-witzigen Spirit ins Stadion bringen. Nach einer anfänglichen Absage des DFB an den Vorschlag wurde beim ersten Tor der Nationalmannschaft gegen die Niederlande am Dienstagabend dann doch der Wunschsong gespielt – beim zweiten jedoch nicht. Dafür gab der Verband nun eine Erklärung.

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Erst "Major Tom", dann "Kernkraft 400" – DFB mit Erklärung

Bei Maxi Mittelstädts Traumtor von der Strafraumkante zum 1:1 ertönte plötzlich: "Vöööllig losgelöst von der Eeerde ..." Passend dazu feierte der Linksverteidiger vom VfB Stuttgart sein Tordebüt für die Nationalmannschaft mit einem Freudensprung in die oberste Etage.

Ungefähr eineinhalb Stunden später erzielte Niclas Füllkrug mit der Schulter den Siegtreffer für Deutschland – doch wer nun schon zum Mitgrölen ansetzen wollte, wurde enttäuscht: Statt "Major Tom" lief die übliche Torhymne "Kernkraft 400" von Zombie Nation.

Nach der Absage des DFB an den neuen Song, der beim ersten Tor dann doch im Stadion gespielt wurde, beim zweiten jedoch nicht, herrscht nun allgemeine Verwirrung – auch bei den Spielern. Routinier Thomas Müller meinte nach dem Spiel etwa: "Beim zweiten Tor kam es nicht, da müssen wir noch dran arbeiten."

Können sich Fans also nun Hoffnung auf eine Änderung machen? Leider nein. Der DFB erklärte laut "Focus", dass der Wunsch nach "Major Tom" nur einmalig erfüllt werden sollte. Es war also kein Versehen, dass es bei beiden Toren unterschiedliche Hymnen gab. Laut "Focus" bleibe jedoch offen, welche Musik in den Testspielen gegen die Ukraine und Griechenland Anfang Juni läuft.

Bei EM läuft lediglich Jingle – Müller bevorzugt "Major Tom"

Fest steht: Bei der Europameisterschaft im eigenen Land wird keiner von beiden Songs bei deutschen Toren laufen. Verantwortlich sind dafür Entscheidungen der UEFA. Auf Nachfrage der "Sportschau" teilte der europäische Fußballverband mit, dass sich die Länder keine Tormusik aussuchen können. Stattdessen ertönt bei Treffern aller Nationen ein und derselbe Jingle.

Schade finden das wohl nicht nur die Fans. Thomas Müller erklärte nach dem Sieg gegen die Niederlande: "Major Tom ist schon ein cooles Lied zum Mitgehen, das muss man schon sagen." Er sei "absolut" textsicher, "das ist ja ein super Lied zum Mitgrölen – selbst, wenn man keinen sitzen hat."

Dennoch sei es letztendlich nur zweitrangig, welche Torhymne gespielt wird: "Am Ende kann es uns egal sein, welche Musik beim Siegtor gespielt wird. Da wird innerlich nur die Musik des Glücks gespielt."

Deutsche Fans im Ausland schikaniert und angegriffen: Uefa muss handeln
In seiner Kolumne schreibt der Fanforscher Harald Lange exklusiv auf watson über die Dinge, die Fußball-Deutschland aktuell bewegen.

Wer sich im europäischen Fußball auskennt weiß, dass die allgemeine Gefahrenlage bei Spielen in Belgrad für Auswärtsfans angespannt ist. Teile der Fanszene sind kriminell und nationalistisch motiviert. Mitunter wird verlautbart, dass deren Geschäfte und Aktionen – zumindest im historischen Rückblick – von offiziellen Stellen gedeckt würden.

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