Das neue Jahrzehnt ist gerade mal einige Tage alt, doch schon wartet im vollgepackten Sportjahr 2020 der erste Höhepunkt: An diesem Donnerstag beginnt die Handball-Europameisterschaft der Männer. Auch die deutschen Handballer wollen im Turnier vom 9. bis 26. Januar eine gute Rolle spielen. Die EM hat viel Neues zu bieten, wir geben einen Überblick:
Die Endrunde wird zum ersten Mal in drei Ländern ausgetragen. Gastgeberländer sind Norwegen, Österreich und Schweden. Insgesamt gibt es sechs Spielorte. Die Vorrundenspiele werden in Graz (Gruppe A), Wien (Gruppe B), Trondheim (Gruppe C mit Deutschland und Gruppe D), Malmö (Gruppe E) und Göteborg (Gruppe F) ausgetragen. Die Hauptrundenspiele finden in Wien und Malmö statt. Das Halbfinale und die Platzierungsspiele inklusive des Finales steigen in Stockholm.
Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop bekommt es zum Auftakt mit dem EM-Neuling Niederlande zu tun. Danach kommt es zum Duell mit Titelverteidiger Spanien. Zum Abschluss trifft die DHB-Auswahl auf Lettland.
Erstmals bei einer EM sind 24 Mannschaften am Start, die in sechs Vorrundengruppen mit je vier Teams gelost wurden. Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten erreichen die Hauptrunde, in die sie die Ergebnisse aus den direkten Duellen mitnehmen. Die Teams aus den Gruppen A, B und C spielen in der Hauptrundengruppe I, die Mannschaften aus den Gruppen D, E und F bilden die Hauptrundengruppe II. Die beiden besten Teams aus jeder Gruppe erreichen das Halbfinale, die Drittplatzierten das Spiel um Platz 5.
Der Kreisläufer Johannes Golla steht nicht im Kader der deutschen Handballer für das EM-Auftaktspiel am Donnerstag gegen die Niederlande. Bundestrainer Christian Prokop berief den 22-Jährigen von der SG Flensburg-Handewitt am Mittwoch nicht in sein 16 Spieler umfassendes Aufgebot.
Das DHB-Aufgebot:
(Position: Name, Verein, Alter)
ARD und ZDF werden alle EM-Spiele der deutschen Mannschaft live übertragen. Das ZDF zeigt unter anderem das Auftaktspiel der DHB-Auswahl am 9. Januar gegen die Niederlande und würde im Falle der Qualifikation auch das Halbfinale mit Deutschland übertragen. Ein etwaiges Finale oder das Spiel um Platz 3 mit deutscher Beteiligung wäre in der ARD zu sehen.
Zudem überträgt Eurosport bis zu 18 EM-Spiele ohne deutsche Beteiligung live. Der Internetanbieter Sportdeutschland.TV zeigt alle Endrundenpartien ohne deutsche Beteiligung live, die Spiele der DHB-Auswahl können nachträglich in ganzer Länge oder als Zusammenfassung abgerufen werden.
Topfavoriten sind Olympiasieger und Weltmeister Dänemark sowie der WM-Zweite und Co-Gastgeber Norwegen. Zum erweiterten Kreis der Gold-Kandidaten zählen Titelverteidiger Spanien, der WM-Dritte Frankreich, Kroatien, Schweden und die deutsche Mannschaft.
Die deutschen Handballer würden für den Gewinn der Europameisterschaft eine Prämie in Höhe von 250.000 Euro kassieren. Für die Silbermedaille würde es immerhin noch 200.000 Euro geben, beim Gewinn der Bronzemedaille erhält die Mannschaft um Kapitän Uwe Gensheimer insgesamt 150.000 Euro, wie DHB-Vizepräsident Bob Hanning am Montag der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Ja, aber dafür müsste die DHB-Auswahl wie 2016 Europameister werden oder im Falle eines Titelgewinns der als Weltmeister bereits qualifizierten Dänen EM-Zweiter werden. Die Teilnahme an einem von drei Olympia-Qualifikationsturnieren im April hat die deutsche Mannschaft als WM-Vierter bereits sicher.
Seit der Premiere 1994 gab es bisher sechs verschiedene Sieger. Erfolgreichste Nation ist Schweden mit vier Titeln. Frankreich gewann dreimal, Deutschland und Dänemark triumphierten jeweils zweimal.
(bn/dpa)