Verschwitzt in der Hitze von Miami, aber glücklich stand Bayern-Trainer Vincent Kompany nach dem 2:1-Sieg über die Boca Juniors am Mikrofon von Dazn. Dem Streamingdienst erzählte der Belgier, dass er am Ende zufrieden mit dem Spiel sei.
"Wir haben im Turnier bisher gesehen, wie schwer es für europäische Teams ist gegen südamerikanische", erklärte der 39-Jährige nach der knappen Partie. Seine Mannschaft habe nach dem Ausgleich gut reagiert, die Ruhe behalten und sich letztlich doch noch belohnt.
Denn eine Sache ist auch klar: Besonders die erste Hälfte der Münchner war souverän. "Wenn man hyperkritisch sein will, müssen wir mehr Tore schießen und dürfen den Gegner nicht so reinkommen lassen", stellte Kompany fest. Am Ende ging es jedoch trotzdem gut und der deutsche Rekordmeister sicherte sich vorzeitig den Achtelfinal-Einzug.
Ähnlich zufrieden wie sein Trainer äußerte sich auch Konrad Laimer. Der Österreicher hatte kurz vor Schluss das vermeintliche 3:1 erzielt, wurde jedoch wegen einer Abseitsstellung von Müller letztlich nicht für sein starkes Spiel belohnt.
Ebenfalls im Interview mit dem Streamingdienst bemängelte Laimer die Chancenverwertung seiner Mannschaft. Er sprach jedoch auch eine andere Sache an: die Provokationen seitens der Südamerikaner.
Als er nach einer Zusammenfassung zum Spiel gefragt wurde, sagte er frei heraus: "Es hat Spaß gemacht. Es war etwas mehr Feuer drin, mehr Provokationen von dem ein oder anderen."
Was er zunächst nur andeutete, führte er nach einer Nachfrage des Reporters weiter aus. So wollte der Journalist wissen, ob es manchmal zu viel der Provokationen gewesen sei.
"Vielleicht manchmal für uns ein bisschen zu viel", schärnkte Laimer mit einem Lächeln ein. "Insgesamt sind wir damit aber gut umgegangen, umso länger das Spiel gedauert hat. Es gehört manchmal dazu im Fußball, dass man jeden Trick ausnutzt, um ins Spiel zu kommen oder den anderen aus dem Spiel zu nehmen."
Im Gedächtnis bleibt dabei beispielsweise Torhüter Agustín Marchesín, der bereits in der achten Minute wild gestikulierend beim aberkannten Ecken-Tor von Michael Olise mit Joshua Kimmich diskutierte. Oder Miguel Merentiel, der bei einem Freistoß Leon Goretzka zu Boden riss. Im Anschluss rempelte Rodrigo Battaglia noch Goretzka an.
Böses Blut bleibt bei Laimer jedoch nicht zurück. Seine Antwort schloss er mit der Einordnung, dass es "trotzdem eine sehr coole Erfahrung gegen so einen Verein" gewesen sei. Er betonte in diesem Zusammenhang auch noch einmal die argentinischen Fans, die ebenfalls zu dieser Erfahrung und einer guten Atmosphäre beigetragen haben.
Dass die Argentinier mit ihrer emotionalen Art polarisieren können, haben sie im ersten Spiel gegen Benfica Lissabon gezeigt. Beim Duell gegen die Portugiesen (2:2) hatte es insgesamt drei Rote Karten gegeben. Zwei auf Seiten der Argentinier, eine bei Benfica Lissabon. Die Bayern haben sich jedoch in keinem Moment der 90 Minuten von der Art anstecken lassen und stehen auch deshalb jetzt schon im Achtelfinale.