"Keine Ahnung, wie das passiert ist." Niklas Kaul konnte es selbst kaum glauben.
Der 21-jährige Athlet aus Mainz gewann am Donnerstagabend (Ortszeit) den Zehnkampf bei der Leichtathletik-WM in Doha. Er ist damit der jüngste Zehnkampf-Weltmeister der Geschichte.
Und das nach einer krassen Aufholjagd. Nach dem ersten Tag hatte Kaul nur auf Rang elf gelegen. Doch dann drehte er auf, schmiss seinen Speer auf 79,05 Meter, 56 Zentimeter weiter als bei seiner bisherigen Bestweite, und rannte beim 1500-Meter-Lauf zu Gold.
Wer ist der deutsche Gold-Sieger? Wir stellen euch das Ausnahme-Talent in 15 Fakten vor.
Niklas Kaul kam 1998 in Mainz zur Welt.
Seine Eltern: Mutter Stefanie war mehrfache österreichische Meisterin über 400-Meter-Hürden und im 800-Meter-Lauf. Vater Michael war deutscher Meister im 400-Meter-Hürdenlauf.
Die beiden trainieren Kaul jetzt auch. "Sie kennen mich besser als jeder anderer", zitiert die "Bild"-Zeitung den jungen Athleten.
... wissen wir nicht.
Und zwar Lehramt für Physik und Sport.
"Ich hatte ein bisschen Magenprobleme über die ganzen zwei Tage", sagte Kaul der "Bild"-Zeitung. "Das kam wohl von der Ernährung hier."
Er habe dann weniger Wasser getrunken und mehr gegessen. "Gerade das Wasser spült viel aus dem Körper raus und ist für den Verdauungstrakt nicht gut. Ich habe dann umgestellt auf Saft mit Wasser gemischt."
Zack: Gold! (Naja, ganz so einfach war es sicherlich nicht.)
Kaul löffelte die Babynahrung in Doha zur schnellen Stärkung zwischen den Disziplinen. "Den habe ich mir extra aus Deutschland mitgebracht, in 400-Gramm-Gläsern, die man ganz normal kaufen kann", zitiert ihn die "Bild"-Zeitung.
Mit seinen 21 Jahren kommt er auf 1,90 Meter und 90 Kilogramm.
... gibt es nicht wirklich. Kaul gilt als äußerst vielseitig. "Ich bin nicht der beste Zehnkämpfer, der hier angetreten ist, aber vielleicht der konstanteste", erklärte er hinterher seinen Sieg.
Das Laufen liegt bei ihm ja in der Familie. Beim Werfen ist er stark. Nur beim Hochsprung wollte es in Doha nicht klappen. Da scheiterte er an 2,05 Metern. Offenbar wegen Knieproblemen.
Die "FAZ" berichtete über Kaul einmal: "In seiner Jugend spielte er auch Handball, was seinem guten Armzug im Speerwerfen nicht schadete."
Der Webseite leichtathletik.de sagte Kaul: "Dass ich leider oft sehr faul bin."
Kennen wir alle, ne?
Die Frage mag niemand im Bewerbungsgespräch. Kaul sagte dazu: "Dass ich auch unter Druck oder bei wichtigen Wettkämpfen auf den Punkt meine Leistung abrufen kann."
Hat er in Doha bewiesen, würden wir sagen.
Kaul hört fast alles, von Eminem über Charts bis hin zu AC/DC, vor einem wichtigen Wettkampf vor allem Rock und Heavy Metal.
Früher hat er einmal Tuba gespielt.
... hat er über 25.000 Follower. Wir sehen ihn beim Wettkampf...
(ll/lj/mit sid)