
Enzo Millot verabschiedet sich in Richtung Wüste.Bild: dpa / Tom Weller
Bundesliga
In seinem Podcast "Einfach mal Luppen" spricht Toni Kroos über einige Sommer-Wechsel und wundert sich über die Transferpolitik des FC Bayern.
20.08.2025, 16:3720.08.2025, 16:37
Es wird analysiert, sich geneckt und ein wenig rumgemännert: Der Podcast "Einfach mal Luppen" von Toni und Felix Kroos ist aus der Sommerpause zurück. "Mit dem obligatorischen 2,5 Kilo Sommerspeck auf den Rippen", wie es in den Shownotes heißt, greifen die Brüder erneut zum Mikrofon.
Neben Urlaubserzählungen aus Griechenland geht es schnell wieder um den Fußball, genauer gesagt um das Sommerloch, das Transferfenster und die Frage, wie sich die Bundesliga für die kommende Saison rüstet.
Weil Toni Kroos nach eigener Aussage das Gewusel des Transfermarkts nicht allzu genau verfolgt, übernimmt Felix den Part des Informanten.
Prompt landet das Gespräch bei einem Wechsel, der für beide symptomatisch ist – und bei dem Toni Kroos einen klaren Vorwurf in Richtung Bayern München formuliert.
Enzo Millot wechselt von Stuttgart zu Al-Ahli – nicht zu den Bayern
Felix Kroos richtet den Blick auf den VfB Stuttgart und den Abgang von Enzo Millot. Der 23-jährige Mittelfeldspieler verlässt die Bundesliga und hat beim saudi-arabischen Klub Al-Ahli einen Dreijahresvertrag unterschrieben.
Die Schwaben kassieren dafür nach Medienberichten rund 30 Millionen Euro – finanziell ein lukratives Geschäft, sportlich aber ein herber Verlust. "Das hat mir ein bisschen wehgetan", sagt Toni Kroos im Podcast, für den Transfer findet er nur das Attribut "überschaubare Entscheidung".

Labern gerne im Podcast: Toni (l.) und Felix KroosBild: Imago Images / Moritz Müller
Er hätte sich einen Verbleib in der Bundesliga gewünscht, am liebsten beim FC Bayern. "Den hätte ich als Bayern geholt", sagt Toni Kroos. Immerhin sei Millot "ein sehr guter Spieler", "ein Linksfuß". Und: "entscheidend für den VfB", ergänzt sein jüngerer Bruder.
FC Bayern lehnte Enzo Millot wohl ab
Dass die Bayern einen Transfer von Millot nicht forciert haben, stößt bei Toni Kroos auf Unverständnis. Denn: Die Chance war da, blieb aber ungenutzt.
Nach Informationen der "Bild" war Millot den Münchnern im laufenden Transferfenster tatsächlich angeboten worden. Die Berater des Spielers sollen beim Rekordmeister vorgefühlt haben, erhielten dem Bericht zufolge jedoch sofort eine Absage. Von Vereinsseite hieß es demnach, ein Transfer stehe nicht zur Debatte. Als Gründe werden Vorbehalte gegenüber Einstellung und Charakter des Spielers genannt.
Dabei wäre für Millot aufgrund einer Ausstiegsklausel wohl sogar nur eine Ablöse von 18 Millionen Euro fällig gewesen.
Angesichts seines Alters von 23 Jahren, betonen die Brüder, sei das Kapitel Europa für Millot ohnehin nicht abgeschlossen. "Wahrscheinlich macht er sich jetzt zwei Jahre die Taschen voll", mutmaßt Toni Kroos, man werde ihn hierzulande bestimmt wiedersehen.
Millot war seit 2021 für Stuttgart aktiv, hatte sich jedoch erst unter Sebastian Hoeneß zu einem zentralen Spieler entwickelt. Sein Vertrag wäre noch bis 2028 gelaufen, doch der Franzose hinterlegte bei den VfB-Verantwortlichen frühzeitig seinen Wechselwunsch.
Zwischendurch waren auch Atlético Madrid und Galatasaray im Gespräch, am Ende entschied er sich für Al-Ahli – nicht zuletzt, weil Trainer Matthias Jaissle, einst in Hoffenheim tätig, dort eine Schlüsselrolle spielt. Unter Jaissle gewann der Klub im Mai die asiatische Champions League, nun setzte er sich auch für Millot ein.
Knapp über 50 Millionen Euro hat Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche in diesem Sommer für neue Spieler ausgegeben. Zu Ende sind die Planungen der SGE damit noch nicht.
Jonny Burkardt? Check. Ritsu Doan? Check. Die beiden absoluten Wunschtransfers für die kommende Spielzeit hat Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche bereits eingetütet. Dazu kam die Festverpflichtung von der bisherigen Leihgabe Rasmus Kristensen und ein Vorgriff auf den kommenden Winter. Dann stößt das 17-jährige Talent Love Arrhov aus Schweden an den Main hinzu.