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BVB: Marco Reus wütete gegen Reporter – ein anderer schwieg

Kein Blatt vorm Mund: Marco Reus muss da laut werden, wo ein anderer zu still ist.
Kein Blatt vorm Mund: Marco Reus muss da laut werden, wo ein anderer zu still ist.Bild: imago images / Kirchner-Media / david inderlied
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Einer muss seine Meinung sagen: Reus und die "Mentalitätsscheiße"

24.09.2019, 07:36
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Mentalitätsscheiße. Ein tolles Wort, das Marco Reus da am Sonntagabend nach dem 2:2 gegen Eintracht Frankfurt im Interview mit Sky erfand, nachdem er die Mentalitätsfrage gestellt bekam: "Das geht mir so auf die Eier. Ihr mit eurer Mentalitätsscheiße. Jede Woche dieselbe Kacke", fluchte der Nationalspieler.

Kurz nach Schlusspfiff tat der BVB-Kapitän in seiner Wutrede vor laufender Kamera das, was bei seiner Mannschaft auf dem Feld etwas zu kurz kam: Er ging ins Risiko, in die Offensive.

Kein Sieg: Enttäuschung nach dem 2:2 gegen Frankfurt. Reus (l.), Hakimi und Sancho verlassen den Platz.
Kein Sieg: Enttäuschung nach dem 2:2 gegen Frankfurt. Reus (l.), Hakimi und Sancho verlassen den Platz.Bild: imago images/Contrast/o. behrendt

Bei manchen BVB-Fans kam das nicht so gut an

Dass Reus nach 90 Minuten, zwei Führungen, einem Eigentor und einer Reporterfrage, die sich wie Salz in der Wunde angefühlt haben musste, so der Kragen platzte, kam bei manchem Fan nicht besonders gut an. "Die Nerven liegen blank" oder "Hätte er diese Gier, die er im Interview hatte, mal auf dem Platz gezeigt" lauteten unter anderem die Kommentare auf dessen Sky-Interview.

Kein Stuhl: Marco Reus sitzt am Montag beim Training auf einem Ball.
Kein Stuhl: Marco Reus sitzt am Montag beim Training auf einem Ball.Bild: imago images/Kirchner-Media/david inderlied

Aber einer muss es ja tun

Vielleicht war Reus' Reaktion nicht besonders diplomatisch, vielleicht war die Mentalitätsfrage berechtigt. Aber einer muss bei Borussia Dortmund nun mal den Mund aufmachen. Der Verantwortliche des Teams, Trainer Lucien Favre ist nämlich kein Mann großer Worte. Ganz im Gegenteil wählte der Schweizer, der oft verschlossen und wenig emotional wirkt, sogar winzig kleine Worte bei seiner Einschätzung des 2:2 gegen die Eintracht: "Es war okay, aber es fehlt uns etwas. Es ist schwer, zu sagen. Insgesamt war es in Ordnung, aber nicht genug." Und weiter: "Manchmal haben wir nicht gut gespielt."

Lucien Favre Borussia Dortmund,Chef-Trainer beim Spiel Eintracht Frankfurt vs. Borussia Dortmund in der 1. Fussball Bundesliga am 22.09.2019. DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE S ...
Kein Lautsprecher: Lucien Favre.Bild: imago images/Eibner/michael bermel

"Okay", "in Ordnung", "nicht gut" vs. "Eier", "Scheiße" und "Kacke". Da, wo Favre keine Kante zeigt, geht Reus in die Vollen und stellt sich vor die Mannschaft.

Mittelweg finden, und weiter geht's

Vielleicht sollten sich der Trainer und sein Kapitän irgendwo in der Mitte treffen, und dann am kommenden Samstagabend zuhause gegen Werder Bremen wieder zeigen, dass Borussia Dortmund ein ernst zu nehmender Meisterschaftskandidat ist.

Was die Mentalität betrifft, hat Favre übrigens im Grunde die gleiche Meinung wie Reus, nur dass sie etwas weniger rabiat klingt: "Das hat nichts mit Mentalität zu tun."

Wichtig wird sein, dass Reus und seine Teamkollegen den Worten rund um die "Mentalitätsscheiße" Taten folgen lassen.

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