Eigentlich stand Mick Schumacher nach seinen Gesamtsiegen in der Formel 3 und Formel 2 eine glorreiche Zukunft bevor. Inzwischen bangt er um seine Formel-1-Karriere: Schumachers Vertrag bei Haas läuft Ende des Jahres aus, doch Haas-Boss Günther Steiner möchte sich noch nicht auf eine Vertragsverlängerung festlegen. Während sich die anderen F1-Cockpits nach und nach füllen, gehen Schumacher die Alternativen aus.
Im Interview mit RTL und ntv schätzte Steiner die Chancen auf eine Vertragsverlängerung auf "50:50" ein. Schumacher hat in seiner zweiten Rennsaison zwar schon mit seinen ersten WM-Punkten beeindrucken können, vollends bestätigen konnte er die hohen Erwartungen von Steiner aber offenbar nicht.
Erst vor zwei Wochen in Japan schrottete er seinen Haas, als er nach dem freien Training zurück in die Box wollte, wegen des Regens von der Spur abkam und frontal in einen Reifenstapel prallte. An Nase, Frontflügel, den beiden Radaufhängungen und dem Unterboden war das Auto danach beschädigt.
"Wieder eine halbe Million Euro Schrott", hatte Steiner sich danach aufgeregt. "In der letzten Runde zurück an die Box darf das einfach nicht passieren." Dabei waren die starken Schäden am Auto eigenlich ein Problem aus der Vorsaison, das Steiner mittlerweile überwunden zu haben hoffte.
Da zudem auch die Platzierungen ausbleiben, will Steiner sich noch immer nicht auf Schumacher für die nächste Saison festlegen. In den verbleibenden vier Rennen muss der 23-Jährige angeblich mindestens noch einmal mit einer guten Platzierung überzeugen, sonst war's das für ihn bei Haas.
Im Gespräch mit RTL/ntv gab Steiner offen zu, dass er sich akutell auch mit Alternativen für das Cockpit neben Stammpilot Kevin Magnussen beschäftige. Dazu zähle auch Nico Hülkenberg, mit dem er bereits telefoniert habe.
Die dadurch entstehende Drucksituation für Schumacher solle der stattdessen als Chance wahrnehmen: "Ein Heimvorteil ist immer ein Vorteil", erklärt Steiner bei RTL/nvt. "Andere können nicht beweisen, wie gut sie sind. Er kann es. Es liegt auch an seinen Händen und Füßen."
Inzwischen haben so gut wie alle anderen Formel-1-Teams ihre Cockpits für 2023 besetzt: Red Bull setzt weiter auf Weltmeister Max Verstappen und den aktuell WM-Zweiten Sergio Pérez, Ferrari baut auf das Verfolger-Duo Charles Leclerc und Carlos Sainz. Aston Martin hat derweil das von Sebastian Vettel frei werdende Auto mit Ex-Weltmeister Fernando Alonso besetzt.
Außer dem derzeit von Schumacher besetzten Haas ist nur noch das zweite Cockpit bei Williams frei. Der britische Rennstall sucht noch nach einem zweiten Fahrer neben Alex Albon.
Für Ex-Weltmeister Emerson Fittipaldi ist Schumacher der ideale Kandidat für Williams, sollte es bei Haas nicht klappen. "Williams wird besser. Das Team ist bereit, sehr bald auf das nächste Level zu kommen", erklärte Fittipaldi bei "Vegas Insider". "Es könnte für die Zukunft ein sehr gutes Team für Mick sein."