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Bierhoff-Nachfolger: Verband hat DFB-Legende im Blick

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Oliver Bierhoff war 18 Jahre beim DFB tätig. Nach der WM in Katar war für ihn allerdings Schluss.Bild: dpa / Federico Gambarini
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Neuer Name aufgetaucht: Verband hat DFB-Legende als Bierhoff-Nachfolger im Blick

11.01.2023, 13:12
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Nach 18 Jahren als Teammanager und Direktor der Nationalmannschaft war für Oliver Bierhoff nach der WM in Katar Schluss. Die Suche nach einem Nachfolger hat sich angesichts der anstehenden Heim-EM beim DFB inzwischen zu einer Selbstfindungsmission entwickelt, mit dem Ziel rechtzeitig bis 2024 wieder eine Fußball-Macht zu sein und die Begeisterung für die Nationalmannschaft neu zu entfachen.

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Nach dem Vorrunden-Aus in Katar standen sowohl Bierhoff (l.) als auch Bundestrainer Hansi Flick in der Kritik. Flick durfte bleiben.Bild: dpa / Federico Gambarini

Eine Taskforce um DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFL-Boss Hans-Joachim Watzke soll dabei die personelle Leitung des DFB-Teams neu aufstellen. Zu den Experten gehören auch Bayern-Boss Oliver Kahn, der ehemalige Top-Funktionär Karl-Heinz Rummenigge, Red Bull-Vorstand Oliver Mintzlaff, sowie die DFB-Legenden Matthias Sammer und Rudi Völler.

Wie die "Bild" berichtet, beschäftigt sich die Experten-Kommission auch mit einem Kandidaten aus ihrer Mitte.

Gutes Verhältnis zu Trainer Flick: Rudi Völler könnte einspringen

Demnach soll Ex-Teamchef Rudi Völler ein Kandidat für den Bierhoff-Posten sein. Dafür spräche, dass Völler sich gut mit Flick versteht und selbst Erfahrung mit der Nationalmannschaft hat. Mit Völler als neuem Chef stünde Flick nicht plötzlich einem vergleichsweise unerfahrenem Vorgesetzten gegenüber.

Leverkusen, Deutschland, 14.05.2022, 1. Bundesliga, 34. Spieltag, Bayer 04 Leverkusen - SC Freiburg, Rudi Völler mit den Fans in der Nordkurve nach seinem Abschied aus dem operativen Geschäft bei Baye ...
Rudi Völler (M.) war bei Bayer Leverkusen Spieler, Trainer, Sportdirektor und Geschäftsführer.Bild: imago / Jürgen Schwarz

Zudem hat Völler schon nach der Jahrtausendwende eine gewisse Euphorie für die Nationalmannschaft entfacht: Nach einer enttäuschenden WM 1998 und dem peinlichen Vorrunden-Aus bei der EM 2000 hatten viele Fans ihre Hoffnungen in die DFB-Elf schon begraben, ehe Völler die Mannschaft zwei Jahre später in Japan & Südkorea bis ins WM-Finale führte.

Bildnummer: 00391976 Datum: 06.10.2001 Copyright: imago/Camera 4
V.re. Oliver Bierhoff und Teamchef Rudi Völler nehmen die Vorwürfe von Torwart Oliver Kahn (alle Deutschland) enttäuscht hin; Nationalt ...
Teamchef Rudi Völler (M.) und DFB-Kapitän Oliver Bierhoff (r.) waren nach einem Länderspiel auf Schalke mit Oliver Kahn enttäuscht..Bild: imago / camera 4

Fraglich ist, ob Völler für so eine Verantwortung noch einmal zu haben wäre. "Grundsätzlich sieht meine Lebensplanung anders aus", zitiert "Bild" den inzwischen 62-Jährigen.

Nach dem Auslaufen seines Vertrags als Geschäftsführer bei Bayer Leverkusen hätte er nun die Gelegenheit, es ruhiger angehen zu lassen. Derzeit sitzt er beim Werksklub nur im Gesellschafterausschuss. Andererseits ist er vor 22 Jahr als Teamchef der Nationalmannschaft auch spontan eingesprungen.

Taskforce will Bierhoff-Kompetenzen wohl aufteilen

Unwahrscheinlich ist zumindest, dass Völler die kompletten Bierhoff-Kompetenzen übernimmt. Der einstige Völler-Schützling hatte neben den Nationalmannschaften auch die Nachwuchsakademie betreut. In Zukunft sollen diese Aufgaben wohl gesplittet werden.

Damit ist auch eine Zusammenarbeit mit anderen DFB-Granden möglich. So wurden schon verschiedene ehemalige DFB-Kicker als zukünftige Leiter der Akademie gehandelt. Zuletzt wurde über TV-Experte Per Mertesacker spekuliert.

Als heißester Kandidat für einen Job in der Leitung des DFB-Teams gilt weiterhin Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic. Aktuell ist er noch voll auf den Job in Berlin fokussiert – mit dem neuen Investor 777 sieht die Hertha-Zukunft auch schon wieder rosiger aus.

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Fredi Bobic war bis 2021 Sportvorstand bei der Eintracht, ehe er Geschäftsführer der Hertha wurde.Bild: dpa / Andreas Gora

Sollte die DFB-Taskforce auf ihn zukommen, wird er sich das Angebot aber wohl zumindest anhören. Auf Nachfrage, ob er seinen Geschäftsführer denn ziehen lassen würde, erklärte Hertha-Präsident Kay Bernstein dem "Kicker" bereits: "Ich stehe immer auf dem Standpunkt: Reisende soll man nicht aufhalten."

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