Sport
Champions League

Super League: Boss enthüllt, dass es Gespräche mit der Uefa gibt

HANDOUT - 19.09.2022, Nordrhein-Westfalen, K
Bernd Reichart ist seit Mitte Oktober der neue Chef der Sport-Agentur A22, die von Real Madrid, Juventus Turin und dem FC Barcelona engagiert wurde, um an der Super League zu arbeiten. Bild: A22 Sports Management / Boris Breuer
Champions League

Super-League-Boss enthüllt: Es gibt Gespräche mit der Uefa

02.11.2022, 08:27
Mehr «Sport»

Im Frühjahr 2021 traten die Initiatoren der Super League zum ersten Mal auf – und scheiterten krachend an den heftigen Reaktionen der Fans. Nun arbeiten Real Madrid, der FC Barcelona und Juventus Turin daran, die Super League doch noch einführen zu können.

Dafür haben sie sich mit Bernd Reichart, ehemaliger RTL-Chef, einen Unterstützer geholt, der als Chef der Firma "A22 Sports Management" das Projekt vorantreiben soll. In der aktuellen Folge von "Einfach mal Luppen", dem Podcast von Toni und Felix Kroos, spricht er über die Idee der Super League und über seine weitere Vorgehensweise.

Gespräche mit Uefa finden nächste Woche statt

Reichart enthüllt dabei, dass er bereits in der kommenden Woche Gespräche mit dem europäischen Fußballverband, der Uefa, führen wird: "Wir haben auch der Uefa den Dialog angeboten und diese Einladung wurde angenommen. Ich werde nächste Woche in Nyon sein, um mit der Uefa darüber zu sprechen."

Reichart wertet es selbst als positives Signal, dass sich die Uefa gesprächsbereit zeigt. Gleichzeitig lässt er relativ vage offen, wie sein Konzept einer Super League ausschaut. Er legt aber ein paar Grundpfeiler fest: "Keine feste Mitgliedschaft, kein geschlossenes Gebilde, sondern ein europäischer Wettbewerb, der gemeinsam mit den nationalen Ligen gebaut wird."

ARCHIV - 24.10.2022, Sachsen, Leipzig: Fußball: Champions League, vor dem Spiel RB Leipzig - Real Madrid. Madrids Spieler Toni Kroos nimmt am Abschlusstraining in der Red Bull Arena teil. (zu dpa: «RB ...
Toni Kroos spielt bei Real Madrid, ein Klub, der zu den Initiatoren der Super League zählt.Bild: dpa / Jan Woitas

Außerdem solle dieser Wettbewerb attraktiver sein, mit mehr Topspielen. Reichart erwähnt auch kleinere Klubs aus kleineren Ligen, die nach eigener Wahrnehmung "in der Versenkung verschwunden" seien. Auch sie will er gerne in einem neuen System einbinden. Allerdings hätte das auch Auswirkungen auf die Europa- und die Conference League.

Reichart erklärt: "Das ganze System müsste neu organisiert werden. Da fällt auch Europa League und Conference League drunter." Kurz später räumt er aber auch ein: "Wir haben aber kein Format, das wir aus der Kiste zaubern. Wir wollen in den Dialog treten und solche Themen erarbeiten."

Drei Kernelemente sollen eingeführt werden

Es gebe allerdings drei Prinzipien, die Reichart gerne einführen würde: "Ein attraktiverer, besserer Wettbewerb, die Einführung von einem wirklich starken, konsequenten Financial Fairplay und wahrscheinlich auch der Gedanke, dass Klubs sich untereinander selbst organisieren können und ihren Wettbewerb selbst austragen sollten." Selbst auferlegte Regeln seien oft sehr viel effektiver.

Podcast-Host und Real-Madrid-Star Toni Kroos erwähnte zum Gedanken eines attraktiveren Wettbewerbs die Gefahr, dass Top-Klubs die Super League an erste Stelle setzen würden und in der heimischen Liga nur noch die B-Mannschaften spielen würden. "Das ist ein valider Punkt, den man analysieren muss. Ich glaube aber, dass die große Maschine trotzdem funktionieren muss", entgegnet Reichart.

Die Hörer:innen des Podcasts konnten im Vorfeld ebenfalls Fragen einreichen. Dabei kommt der Tenor heraus, dass der Fußball durch Projekte wie die Super League und die WM in Katar seine Fans verlieren würde. Gleichzeitig sei es ein Problem, dass die Champions League nicht mehr im Free-TV käme und dadurch weniger Menschen den europäischen Fußball gucken würden.

"Wenn ich mehr Interesse generiere, kann ich den Preis anders gestalten, als wenn meine Zuschauerzahl abnimmt."
Bernd Reichart über Preise von übertragenden Sendern

Reichart ist sich daraufhin sicher, dass sich die Preise anders gestalten würden, wenn es einen "besseren Wettbewerb" gebe und sich mehr Menschen dafür interessieren würden: "Wenn ich mehr Interesse generiere, kann ich den Preis anders gestalten, als wenn meine Zuschauerzahl abnimmt." Laut Reichart würden auch die Fans wieder einen besseren Zugang zum europäischen Fußball erhalten, wenn die Wettbewerbe attraktiver seien.

Trocken fügt Toni Kroos allerdings an: "Aber in der ARD wird es trotzdem nicht laufen. Lass uns da keine Illusionen machen." Abschließend äußert Felix Kroos seine Skepsis gegenüber der Super League, sagt: "Ich bin eher der Fußball-Romantiker und ein Typ, der schwerer zu überzeugen ist. Aber ich bin offen in viele Richtungen. Am Ende bin ich Fußball-Fan und will guten Fußball sehen."

FC Bayern: Thomas Müller sorgt mit Video von seinem Schritt für Lacher

Auch wenn Thomas Müller weder bei den Bayern noch beim DFB die Kapitänsbinde trägt, so gilt er doch in beiden Teams als wichtige Stütze und vor allem als Publikumsliebling. Auf seinem Instagram-Account macht der 34-Jährige dem Accountnamen "esmüllert" alle Ehre und versorgt seine Fans regelmäßig mit Content aus seinem Alltag.

Zur Story