Die großen Sportligen der Welt nehmen immer weniger Rücksicht auf Feiertage. Während die englische Premier League in diesem Jahr zum ersten Mal seit 28 Jahren wieder eine Partie an Heiligabend austrägt – der FC Chelsea spielt um 13 Uhr Ortszeit gegen die Wolverhampton Wanderers – gab es jetzt auch in der amerikanischen Football-Liga NFL eine ungewöhnliche Spielansetzung.
Denn zum ersten Mal überhaupt trug die NFL an Black Friday, am Tag nach Thanksgiving, ein Spiel aus. In Week 12 der NFL-Saison standen sich am Freitag die Miami Dolphins und die New York Jets gegenüber – und es sollte ein in doppelter Hinsicht besonderer Tag werden.
Denn nicht nur die Spielansetzung war einzigartig, nein, auch die Leistung von Jevon Holland, dem Safety der Miami Dolphins. Der 23-Jährige fing einen Wurf von Jets-Quarterback Tim Boyle ab und rannte 99 Yards, praktisch über das ganze Spielfeld, bis in die Endzone. Damit gelang Holland ein sogenannter "Pick Six", was bei den Fans im Stadion und vor den Bildschirmen für mächtig Staunen sorgte.
Laut dem Sender ESPN war es Miamis längster Interception Return seit dem Jahr 2002.
Die Dolphins setzten sich letztendlich klar mit 34:13 durch und festigten mit dem achten Sieg im elften Saisonspiel den ersten Platz in der AFC East. Außerdem fügten sie den New York Jets die vierte Niederlage in Folge in der NFL zu, womit diese kaum noch Chancen auf die Play-offs haben.
Schmerzhaft war der Abend jedoch nicht nur für das Team aus New York, sondern auch für Carl Paganelli, einen der Schiedsrichter. Nach einem Gerangel zwischen den Spielern spuckte er plötzlich Blut.
Was war geschehen? Die Emotionen der Spieler kochten zwischenzeitlich enorm hoch: Gegen Spielende, beim Stand von 27:6 für die Dolphins, gerieten die Mannschaften aneinander, es kam zum Gerangel. Auf den TV-Bildern ist zu sehen, wie sogar Fäuste fliegen.
Schiedsrichter Carl Paganelli ging dazwischen und wollte schlichten. Doch dabei bekam der Referee mit der Nummer 124 einen Ellenbogen ins Gesicht. Die Kamera fing anschließend ein, wie er Blut auf das Spielfeld spuckt. NFL-Experte Björn Werner, der die Partie für RTL mit kommentiert hat, zeigte sich schockiert: "Er spuckt Blut hier, als wäre es ein Boxkampf."
Nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, ging Übeltäter Micheal Clemons, Defensive End bei den New York Jets, zu dem Schiedsrichter und entschuldigte sich. Es sei keine böse Absicht gewesen, beteuerte der Spieler.
Doch das war nicht die einzige blutige Szene der hitzigen Partie. Schon einige Spielminuten vorher hatte sich Dolphins-Quarterback Tua Tagovailoa eine tiefe Schnittwunde am Oberarm zugezogen. Die unansehnliche Wunde veranlasste einige Zuschauer:innen bei X zu Kommentaren wie diesen: "Die Tua-Wunde bringt dich dazu, das Thanksgiving-Essen auszukotzen."