Formel 1: Schumacher fordert vor WM-Finale Konsequenzen bei McLaren
Die Rechnung war simpel: Mit einem Sieg hätte Lando Norris am Sonntag vorzeitig seinen ersten WM-Titel in der Formel 1 eingetütet. Doch es kam ganz anders. Der Engländer überquerte die Ziellinie beim Großen Preis von Katar lediglich als Vierter, Verfolger Max Verstappen gewann den Grand Prix.
Norris führt die Gesamtwertung zwar weiterhin mit nun 408 Punkten an, Seriensieger Verstappen hat sich aber bis auf zwölf Zähler herangeschoben. Zur Erinnerung: Anfang September hatte der Niederländer noch 104 Punkte Rückstand auf die Spitze.
Formel 1 wartet zum WM-Finale mit Hochspannung auf
Das WM-Finale am Sonntag in Abu Dhabi verspricht damit maximale Spannung. Auch der zweite McLaren-Pilot Oscar Piastri hat bei 16 Punkten Rückstand auf seinen Teamkollegen schließlich noch die Chance auf den Titel. Für den Australier wäre es ebenfalls der erste große Triumph.
Auf dem Papier hat Norris die besten Karten: Ein Platz unter den ersten Dreien garantiert ihm den WM-Titel, zudem könnte sein Teamkollege ihn unterstützen. So zumindest in der Theorie.
Denn Verstappen hat fraglos das Momentum auf seiner Seite, die größere Erfahrung sowieso. Und ein Zusammenarbeiten der McLaren-Piloten ist auch nicht garantiert.
Ralf Schumacher kritisiert Vorgehen von McLaren
Bisher haben beide für sich gekämpft, getreu den Papaya Rules gibt es keine Stallorder. So ist es zumindest den Großteil der Saison gelaufen. "Sie stehen sich selbst mit den Papaya Rules im Weg", kritisierte TV-Experte Ralf Schumacher bei Sky: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass man sich zu viele Gedanken macht, um beide mitzunehmen."
In der Konsequenz erlaube sich das Team trotz des überlegenen Autos "zu viele Fehler". Das sei auch in Katar zu sehen gewesen, wo McLaren – anders als die Konkurrenz – die frühe Safety-Car-Phase nicht für einen Reifenwechsel nutzte. "Man muss sich an den Kopf fassen, was man da gemacht hat", sagte Schumacher. "Man hat den Sieg weggeworfen."
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Die Gesamtführung aber nicht, weshalb es vor dem finalen Rennen dieser Formel-1-Saison noch nicht zu spät ist, um Konsequenzen zu ziehen. Ebensolche fordert Schumacher nun:
Die Stallorder ist indes nicht das einzige, was McLaren nach dem Geschmack des Sky-Experten benötigt. Auch die Zuständigkeiten in der Führung des Teams müssen demnach überdacht werden. Teamchef Andrea Stella ziehe die Verantwortung zu stark an sich. "Der Ingenieur muss den Hut aufhaben. Das kann nicht mit Diskussionen da vorne sein", sagte Schumacher.
"Bullshit": Lando Norris unterbricht George Russell
Eine Diskussion gab es bereits nach dem Qualifying, als George Russell und Norris in der Mixed Zone Interviews führten. Beide standen nebeneinander, sprachen aber mit unterschiedlichen Journalist:innen. Als Norris seinen Landsmann anstupste, änderte sich das aber plötzlich.
Zunächst äußerte Russell gegenüber dem WM-Führenden einen Vorwurf: "Ich höre dich sagen, du hättest Kurve 1 versemmelt wegen mir." Norris stritt das ab. Der anfangs angefressen wirkende Norris sprach dabei von "Bullshit", drehte sich bedient zur Seite und räumte ein, dass Russell ihn in Kurve 1 zwar vorbeigelassen habe, "in Kurve 2 habe ich einen Fehler gemacht. Also wer hat das gesagt?"
Danach drehten sich beide Fahrer um, machten eine Journalistin aus, die laut Russell die Aussage über Norris getätigt haben soll. "Ok, sie wird heute kein Interview bekommen", beendete Norris die Szene, ehe sich die beiden Briten wieder ihren ursprünglichen Interviews zuwandten.
Die Anspannung von Norris in der gesamten Szene war nicht zu übersehen. In Abu Dhabi sollte der 26-Jährige sie auf der Strecke besser verstecken, wenn er seinen ersten WM-Titel gewinnen will.
Wann läuft Formel 1 und wer überträgt den Grand Prix in Abu Dhabi?
Das große Finale der Formel 1 steigt am Sonntag, dem 7. Dezember, in Abu Dhabi. Das Rennen startet um 14 Uhr, Sky überträgt live.