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Formel 1: Red Bull veräppelt Konkurrenz mit Zettel-Streich

DOHA - Mechanics are working on Max Verstappen s car Red Bull Racing in the pit box at the Lusail International Circuit, ahead of the Qatar Grand Prix. ANP SANDER KONING xVIxANPxSportx/xxANPxIVx 54321 ...
In der Box von Red Bull wird gewerkelt.Bild: IMAGO/ANP
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Formel 1: Red Bull veräppelt Konkurrenz mit Zettel-Streich

Vor dem Großen Preis von Katar spielt Red Bull neugierigen Spionage-Jägern einen Streich – und lieferte zugleich einen Seitenhieb gegen die Konkurrenz.
28.11.2025, 14:0328.11.2025, 14:03

Wenn irgendwo in der Formel 1 Emotionen hochkochen, ist Max Verstappen selten weit. Mal wettert er gegen das Reglement, mal poltert er über seine Konkurrenten – und fast immer ist er dabei schlagfertig.

Offenbar gefällt diese Eigenschaft auch seinem Rennstall: Vor dem Großen Preis von Katar erlaubten sich die Mitarbeiter einen fiesen Scherz.

Red Bull kontert Spionage-Fotografen

Vor dem ersten Training am Donnerstag klebte plötzlich ein Zettel an dem Auto von Verstappen. Darauf zu lesen: "It's the same as last week." Später befestigten sie den Hinweis an einer Werkzeugbox neben dem Boliden, wie ein "Bild"-Reporter vor Ort berichtete.

Die Botschaft war unmissverständlich: Die Fotografen – von denen einige Teams als inoffizielle Späher einsetzen – müssen gar nicht erst nach Updates suchen. Der Wagen sei identisch mit jenem, der in Las Vegas im Einsatz war und Verstappen wichtige Punkte im Meisterschaftsrennen mit McLaren-Fahrer Lando Norris bescherte.

Für die Konkurrenz ist genau das normalerweise ein entscheidender Punkt. Jedes Detail, jede Schramme, jede Änderung an der Aerodynamik wird von den Spezialfotografen festgehalten.

Misstrauen und Schummel-Verdacht in der Formel 1

"Ich denke, dass alle Teams Spionage-Fotografen haben", sagte Adrian Newey, Ingenieur von Aston Martin, im Podcast des renommierten F1-Journalisten James Allen. Und er legte nach: Die Rennställe wüssten ziemlich genau, wer diese Profis sind. Entsprechend groß sei der Aufwand, sensible Autoteile abzuschirmen – oft vergeblich.

Analyse-Teams zerlegen die Fotos anschließend pixelgenau und versuchen, daraus technische Schlüsse zu ziehen. Nicht selten geht es dabei um den Verdacht, dass die Konkurrenz sich in Grauzonen der Regeln bewegt.

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Die Ingenieure tüfteln ohnehin permanent an Setups, suchen nach Schlupflöchern und möglichen Vorteilen. Und andere Teams wiederum versuchen, genau diese Tricks aufzudecken – und sie gegenüber der Fia als Regelbruch zu melden. Immer wieder sind öffentliche Diskussionen die Folge.

Red Bull und Max Verstappen unter Beobachtung

Ein prominentes Beispiel lieferte der Herbst 2024. "Nach allem, was ich gehört habe, ist so etwas kein 'ans Limit gehen', sondern ein klarer Bruch der Regeln", wetterte McLaren-Pilot Oscar Piastri damals auf der Pressekonferenz in Austin.

Der Vorwurf richtete sich gegen ein Bauteil am Red-Bull-Auto, das angeblich erlaubte, zwischen Qualifying und Rennen unerlaubt aerodynamische Anpassungen vorzunehmen.

Red Bull bestritt zwar nicht, das fragliche Bauteil am Auto zu verwenden, betonte jedoch, es könne nicht regelwidrig eingesetzt werden. Auch die Fia erklärte in einem Statement, es gebe keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass Red Bull gegen das Reglement verstoßen habe.

Wann läuft Formel 1 und wer überträgt den Grand Prix in Katar?

Der Große Preis von Katar findet am Sonntag, 30. November 2025, um 17 Uhr deutscher Zeit statt. Bereits am Samstag steht um 15 Uhr der Sprint an, gefolgt vom Qualifying um 19 Uhr. RTL+ überträgt den Sprint ab 14.10 Uhr im Livestream, Sky Sport zeigt das gesamte Katar-Wochenende inklusive aller Sessions live.

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Die Formel 1 geht in die entscheidende Phase. Drei Rennen stehen noch an, die Lage an der Spitze der Fahrerwertung ist weiterhin eng. Der formstarke Lando Norris führt das Feld mit 390 Punkten an, Oscar Piastri folgt mit 24 Zählern Rückstand. Serienweltmeister Max Verstappen wiederum liegt 25 Punkte hinter dem Australier.
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