Nach Jahren der Mittelmäßigkeit waren die Ambitionen bei den New York Jets zu Saisonbeginn hoch. Endlich, so die Hoffnung der Jets-Fans, könnte man mit der Verpflichtung von Star-Quarterback Aaron Rodgers und einer jungen, aufstrebenden Mannschaft wieder um den Super Bowl mitspielen. Seit 2010 war das Team aus New Jersey nicht mehr in den Playoffs vertreten.
Mit der Verletzung von Rodgers in seinem überhaupt ersten Spiel für die Jets fand die Tagträumerei ein jähes Ende. Im Saisonauftaktspiel gegen die Buffalo Bills zog sich der 39-Jährige nach nur vier Spielzügen einen Achillessehnenriss zu. Das Saison-Aus schien besiegelt. Die Jets konnten insgesamt nur eins aus vier Spielen gewinnen. Nach seiner Verletzung meldete sich Rodgers nun aber hoffnungsvoll zu Wort.
In seinem wöchentlichen Auftritt in der "Pat McAffee Show" nährte der Quarterback Gerüchte um eine schnellere Rückkehr. Er sei nach eigenen Aussagen "weit vor dem normalen Protokoll" nach seiner Läsion und betonte: "Nichts ist normal in der Art und Weise, wie ich diese Reha attackiere."
Während man normalerweise sechs Wochen einen Stützschuh tragen müsste, hätte er bereits nach 13 Tagen wieder einen normalen Schuh tragen können.
"Das ist einfach nur meine Einstellung. Ich glaube an die Macht der Intention. Ich glaube an Gebete. Ich glaube an deinen normalen geistigen Status und die Macht des Willens. Ich glaube daran, Raum dafür zu schaffen, das Wundersame passieren zu lassen", erklärte Rodgers etwas kryptisch.
Aufgrund seines Alters sehe er die Verletzung aber auch realistisch: "Viele Leute haben es sehr schwer, von so einer Verletzung zurückzukommen." Trotzdem habe er sich "mit alledem nicht wirklich beschäftigt und meine eigenen Protokolle und meinen eigenen Zeitplan erstellt".
Bereits in der Vergangenheit war Aaron Rodgers häufiger mit unorthodoxen medizinischen Ansichten aufgefallen. Im Zuge der Corona-Pandemie meinte er "allergisch auf einen Wirkstoff in den mRNA-Impfstoffen" zu sein und betonte, "stark an körperliche Autonomie" zu glauben.
Entsprechend habe er sich anstelle einer Impfung einer homöopathischen Heilmethode unterzogen und sich als immunisiert betrachtet. Das Thema Impfung kam auch in der "Pat McAffee Show" zur Sprache.
Am Sonntag kam es in der NFL zum Aufeinandertreffen zwischen den New York Jets und den Kansas City Chiefs. Rodgers selbst stattete dem Spiel etwas überraschend einen Besuch ab und trat erstmals nach seiner Verletzung wieder in der Öffentlichkeit auf. Mit Krücken betrat er das Feld, unterhielt sich mit Teamkollegen sowie Chiefs-Spielern und verfolgte das Match schließlich in einer Suite.
Überschattet wurde sein Besuch nur von Popstar Taylor Swift, die inmitten der Dating-Gerüchte rund um Chiefs-Tight-End Travis Kelce ebenfalls das Spiel besuchte. Für letzteren hatte Rodgers einen besonderen Spitznamen parat.
Da Kelce während der Partie in einem Werbespot des Pharmaunternehmens "Pfizer" zu sehen war, in dem er für die Corona-Impfung warb, verpasste ihm Rodgers kurzerhand den Spitznamen "Mr. Pfizer".
Wie die Bemerkung zu verstehen ist, wird letztlich nicht ganz klar. Zwar lässt sich aufgrund Rodgers' Historie eine abwertend gemeinte Konnotation vermuten, andererseits sind die beiden auch vor der Partie zu sehen, wie sie sich scheinbar freundschaftlich unterhalten. Womöglich verspricht ein zukünftiger Taylor-Swift-Song mehr Klarheit.