Es war einer der geräuschvollsten Wechsel der vergangenen Jahre: 18 Spielzeiten bei den Green Bay Packers waren für Aaron Rodgers genug, er wollte den Klub im Frühjahr verlassen. Nach langem Hin und Her bekam der Superstar seinen Willen, er wurde zu den New York Jets getradet.
Im Big Apple löste der Quarterback große Euphorie aus, angeführt vom viermaligen NFL-MVP – also dem offiziell wertvollsten Spieler der NFL – wollten die Jets endlich mal wieder in die Playoffs stürmen, am besten direkt zum Super Bowl.
Allzu lange währte diese Euphorie allerdings nicht, denn zur Saisoneröffnung gegen die Buffalo Bills verletzte sich Rodgers schon bei seinem vierten Spielzug schwer. Leonard Floyd beförderte ihn zu Boden, dabei riss sich der Quarterback die linke Achillessehne.
Die Saison ist für den 39-Jährigen damit bereits jetzt gelaufen. Experten rechnen gar mit einer Ausfallzeit von neun bis zwölf Monaten. Die Verletzung wird Rodgers also sogar über diese Spielzeit hinaus beeinträchtigen. Auf Instagram bezog er nun erstmals Stellung.
"Mein Herz ist gebrochen und ich gehe zurzeit durch alle Emotionen, aber ich bin zutiefst berührt von all der Unterstützung und Liebe", schrieb er und bedankte sich dabei für all die Nachrichten, die ihn in den letzten Tagen erreicht haben.
Mit seinen 39 Jahren ist Rodgers nach dem Karriereende von Tom Brady aktuell der älteste Spieler der NFL. Ob der Schwere der Verletzung hatte es in den letzten Tagen Gerüchte um ein mögliches Karriereende gegeben. Darauf nahm der Jets-Profi nun ebenfalls Bezug – auf durchaus lyrische Art und Weise: "Die Nacht ist am dunkelsten vor der Morgendämmerung. Und ich werde noch einmal aufstehen."
Das klingt nach vielem, ganz sicher aber nicht nach einem bevorstehenden Karriereende. Sein Vertrag in New York gilt ohnehin noch bis zum Ende der Saison 2024, es gibt zudem die Option für ein weiteres Jahr. Deshalb hatte kürzlich auch Head Coach Robert Saleh die Gerüchte deutlich eingeordnet: "Ich wäre schockiert, wenn das die Art und Weise wäre, in der er abtritt."
Die Jets wiederum halten wegen des Ausfalls ihres Superstars Ausschau nach einem neuen Quarterback. Unmittelbar nach Rodgers' Verletzung kamen prompt Gerüchte um Tom Brady auf. Der 46-Jährige steht nach seinem zweiten, diesmal wohl endgültigen Karriereende aber nicht zur Verfügung. So berichtet es "The Athletic".
Demnach habe Brady seine Haltung gegenüber engsten Vertrauten deutlich gemacht. Die Jets werden daher wohl auch keinen Anlauf bei ihm unternehmen. Stattdessen wollen sie nun mit Zach Wilson als Starter in die Saison gehen.
"Ich will das sehr klar sagen: Zach Wilson ist unser Quarterback. Wir haben sehr viel Vertrauen in Zach", teilte Saleh zu Wochenbeginn mit. Dahinter könnte aber noch ein Backup kommen.
Als weiterer Quarterback steht den Jets momentan nämlich nur Tim Boyle zur Verfügung. Diesen müsste der Klub aber vom Practice Squad aktivieren, was pro Spieler nur dreimal in einer Saison geht. Er gehört also noch nicht zum spielberechtigten Hauptkader.