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NFL: Superstar-Quarterback wohl vor Abgang – Team trifft harte Vorkehrung

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Beim Pro Bowl 2020 durfte Lamar Jackson (Nummer 8) von den Baltimore Ravens die AFC vertreten. Bild: imago / USA TODAY Network
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NFL: Superstar-Quarterback wohl vor Abgang – Team trifft harte Vorkehrung

21.02.2023, 15:58
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Franchise-Quarterbacks spalten die NFL: Die wenigen Teams, die einen haben, planen in der Regel den Angriff auf den Meistertitel. Die Teams, die keinen haben, versuchen derweil händeringend einen zu kriegen. Entweder mühevoll über gezieltes Draften und zähes jahrelanges Aufbauen eines Spielers – oder über Trades. Wenn ein Franchise-Quarterback auf dem Markt ist, ist ein Wettbieten daher garantiert.

Letztes Jahr konnten sich so die Denver Broncos die Dienste des 34-jährigen Russell Wilson sichern. Im Austausch für zwei Erstrunden-Picks, zwei Zweitrunden-Picks, einen Fünftrunden-Pick sowie drei Spieler ließen die Seahawks ihren Star-Spielmacher ziehen. Geholfen hat der Mega-Deal den Broncos bisher nicht: Mit fünf Siegen und zwölf Niederlagen haben sie 2022 sogar noch schlechter abgeschnitten als im Jahr zuvor.

Denver Broncos quarterback Russell Wilson (3) looks to pass against the Los Angeles Chargers during the first half of an NFL football game in Denver, Sunday, Jan. 8, 2023. (AP Photo/Jack Dempsey)
Kein Quarterback wurde letzte Saison so oft gesackt wie Russell Wilson.Bild: AP / Jack Dempsey

Auch dieses Jahr zeichnet sich wieder ein Wettbieten ab: Zum einen machen sich zahlreiche Teams Hoffnungen auf Aaron Rodgers. Der 39-Jährige gewann 2010 mit den Green Bay Packers den Super Bowl und wurde viermal zum MVP gewählt. Dennoch liebäugelt er seit Jahren regelmäßig mit einem Wechsel.

Zum anderen stellen offenbar die Baltimore Ravens gerade die Weichen für eine Zukunft ohne ihren Franchise-Quarterback Lamar Jackson, wie "CBS Sports" berichtet.

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Jackson auf dem Sprung – Ravens glauben nicht mehr an Verlängerung

Demnach habe man Jackson in die Suche nach einem neuen Offensiv-Koodinator gar nicht mehr eingebunden, nachdem der bisherige Offensiv-Koordinator Greg Roman zurückgetreten war.

Baltimore Ravens quarterback Lamar Jackson (8) looks to pass in the first half of an NFL football game against the Carolina Panthers Sunday, Nov. 20, 2022, in Baltimore. (AP Photo/Nick Wass)
Lamar Jackson wurde bereits in seiner zweiten NFL-Saison zum MVP gewählt.Bild: AP / Nick Wass

Das ist mehr als unüblich, denn: Quarterback und Offensiv-Coach sind die beiden Stützpfeiler einer jeden Offensive. Wenn man schon weiß (oder hofft), dass der Quarterback lange im Verein bleibt, ist es nur sinnvoll, beide aufeinander abzustimmen.

Doch diese Hoffnung ist bei den Ravens offenbar erstickt: Der Fünf-Jahres-Vertrag, den Jackson mit seinem Draft erhielt, ist mit der vergangenen Saison ausgelaufen. Seit Monaten schmettert Jackson jedes Angebot zur Vertragsverlängerung ab. Sollte man es nicht schaffen, ihn noch zu überzeugen, könnte er ab dem 15. März als Free Agent bei jedem besser zahlenden NFL-Team anheuern.

Ravens könnten Franchise-Tag nutzen, um abzukassieren

Also theoretisch. In der Praxis wird Baltimore stattdessen sein Franchise-Tag nutzen, um sich die Rechte auf ihren Star für ein weiteres Jahr zu sichern.

Der Franchise-Tag erlaubt jedem Team pro Jahr genau einen Spieler von einem Wechsel abzuhalten, im Gegenzug für eine ordentliche Gehaltserhöhung. Theoretisch ist es sogar möglich, einen Spieler mehrere Jahre in Folge zu "taggen" – da die Gehaltserhöhung jedoch in den Regularien genau beschrieben ist, würde das mit der Zeit unerschwinglich werden.

Da die Ravens aber offensichtlich die Hoffnung auf eine Zukunft mit Jackson begraben haben – wie die Verpflichtung von Offensiv-Koordinator Todd Monken zeigt – wird es ihnen hauptsächlich um die Transfer-Rechte gehen. So könnten sie für den Spieler immerhin noch reichlich Draft-Kapital generieren.

Dass sie in der Lage sind, sich auf dem zähen Weg einen neuen Franchise-Quarterback zu schustern, haben sie ja schon 2018 bewiesen: Damals drafteten sie Lamar Jackson an 32. Stelle, nur zwei Spielzeiten später wurde er zum Spieler des Jahres (MVP) gewählt. Nun könnte ein Jackson-Trade die Ravens zwingen, das gleiche Kunststück zu wiederholen.

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