Jerick McKinnon hat so seine Probleme, was die genaue Lage europäischer Großstädte angeht. Auf dem Medientag im Rahmen des Super Bowls wurde der Offensivspieler der Kansas City Chiefs nach seinem Wissensstand über Deutschland gefragt.
Die überraschende Antwort des Runningbacks sorgte dann doch für einige Lacher – auch beim Spieler selbst.
"Ich weiß nicht so viel. Amsterdam? Das ist in Deutschland, oder? Nicht? Okay, ich weiß nicht viel über Deutschland", sagte er gegenüber Focus Online. Das dürfte sich aber spätestens im Oktober oder November ändern, denn dann bestreiten die Kansas City Chiefs ein Heimspiel in der NFL-Saison in Deutschland.
Der Fokus des 30-Jährigen dürfte aktuell aber sowieso viel mehr auf dem Endspiel um den NFL-Titel gegen die Philadelphia Eagles in der Nacht von Sonntag auf Montag.
Doch anders als in den USA wird die Begeisterung vor den Bildschirmen in Deutschland etwas kleiner ausfallen. Denn die Partie beginnt in der Nacht von Sonntag auf Montag erst um 0.30 Uhr deutscher Zeit.
Mitsamt der Halbzeitshow, bei der in diesem Jahr Popstar Rihanna auftreten wird, ist die Partie meist nicht vor fünf Uhr morgens beendet.
Dass das ein Problem für die deutschen Fans werden könnte, glaubt Carlos Dunlap nicht. "Ihr trinkt doch sowieso Bier, wir werden euch entertainen", antwortete der 33-Jährige flapsig.
Tommy Townsend, der bei den Chiefs auf der Position des Punters spielt, gab sich da schon etwas diplomatischer. "Die Chiefs und die Eagles sind zwei Spitzenteams. Es wird also ein großartiges Spiel sein, das viele Leute sehen wollen. Hoffentlich haben wir viele deutsche Zuschauer für das große Spiel."
Doch anders als McKinnon zeigen sich andere Spieler etwas informierter. So kennt Dunlap neben der Bier-Gewohnheit auch die Bratwurst. Sicherlich ganz zur Freude von Cheftrainer Andy Reid. "Ich freue mich darauf, eine Bratwurst zu bekommen", sagte er vor einigen Wochen, nachdem bekannt wurde, dass die Chiefs in Deutschland spielen werden.
George Karlaftis, der in Athen geboren wurde und dort 13 Jahre lebte, kennt immerhin noch Bayern München – den Kooperationspartner der Chiefs. Doch ansonsten kenne er Deutschland nur vom Flughafen.
Damit es nicht dabei bleibt, haben die Spieler aber auch vor Ort Zeit, die Stadt kennenzulernen und Fans zu treffen. "Wir werden definitiv freie Zeit bekommen und ich kann mich umschauen", sagte McKinnon. "
Nicht nur die Chiefs, auch die New England Patriots werden in der kommenden Spielzeit eine Partie in Deutschland bestreiten. In der Zukunft werden es wohl noch mehr Partien werden.
"Wir kommen dadurch voran und es zeigt die unglaubliche Unterstützung, die wir da haben. Unsere Liga hat es geliebt, unsere Teams, unsere Fans global – man wird mehr Football in Deutschland sehen", sagte Liga-Boss Roger Godell auf einer Pressekonferenz im Rahmen des Super Bowls.
"Ich denke, man wird da mehr denn weniger Spiele sehen als die, für die wir uns bereits verpflichtet haben", sagte Godell.