Im diplomatischen Ringen zwischen den USA und Nordkorea stehen die Zeichen derzeit wieder auf Annäherung.
Vielleicht haben die beiden Länder ja sogar viel mehr gemeinsam als ihnen lieb ist. Zum Beispiel Basketball. Die Amerikaner lieben es, die Nordkoreaner lieben es.
Kim-Jong Un ist ein großer Basketballfan. Nordkoreas Diktator verfolgt die NBA, vor allem die Chicago Bulls. Ex-Chicago-Star Dennis Rodman ist ein dicker Kumpel von ihm, war seit 2013 schon fünf Mal zu Besuch in Nordkorea.
Die NBA ist, was die sportliche Qualität angeht, natürlich meilenweit von dem entfernt, was der nordkoreanische Basketball zu bieten hat: Bei den Basketball-Asienmeisterschaften 2017 war die Mannschaft Nordkoreas nicht einmal qualifiziert.
Damit die nordkoreanischen Basketball-Ergebnisse aber wenigstens auf dem Papier nach Spektakel aussehen und schöne Spielzüge reizvoller werden, hat sich Nordkoreas Diktator außergewöhnliche Basketball-Regeln einfallen lassen. Über diese Regeln berichten u.a. die englische "Daily Mail" und die australische "Herald Sun"
Dunks sind spektakulär, sie können das Momentum eines Spiels kippen. Trotzdem: Ein Dunk ist ein gewöhnlicher Korb, zählt zwei Punkte – da kann er noch so schön sein.
Nicht so in Nordkorea: Hier gibt's für jeden Dunk gleich drei Punkte.
Stephen Curry, Kevin Durant, Klay Thompson, Eric Gordon – es gibt mittlerweile so viele gute Dreier-Schützen in der NBA. Das höchste aller Gefühle beim Distanzwurf: Wenn der Ball ohne Ring-Berührung in den Korb fällt.
In Kims Korea gibt's dafür einen Punkt mehr. Wer den Ring beim Dreier nicht mit dem Ball berührt, bekommt einen Extra-Punkt, der Dreier wird zum Vierer.
Der verzweifelte Wurf am Ende jeder Partie. Man liegt zurück, die Shot Clock läuft ein letztes Mal gegen Null. Und man versucht mit einem Verzweiflungswurf noch das Ergebnis zu korrigieren bzw. zu drehen.
In Nordkorea hat diese Praxis ein besonderes Geschmäckle: Erzielt man einen Korb in den letzten drei Sekunden der Partie, gibt's acht Punkte!
Sprich: Selbst wenn man 100:92 zurückliegt, kann man das Spiel mit der letzten Aktion noch ausgleichen.
Es gibt im Basketball eine Defensiv-Taktik, die nennt sich "Hack-a-Shaq". Bedeutet: Unterm Korb gezielt denjenigen Spieler foulen, der von der Freiwurflinie nicht so zielsicher ist.
Der Name leitet sich von Shaquille O’Neal ab. "Hack-a-Shaq" war seinerzeit sehr effektiv, weil Shaquille O’Neal ein miserabler Freiwerfer war. Seine Freiwurfquote: 52,7 Prozent.
In Nordkorea hätte Shaquille O'Neal wohl seine Lust auf Basketball verloren: Jeder verworfene Freiwurf gibt dort einen Minuspunkt.
(as)