Die deutschen Volleyballer haben einen besonderen Startslot für ihren Olympia-Auftakt erhalten. Am Samstagfrüh, nur wenige Stunden nach der Eröffnung der Spiele durch den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, stand für sie das erste Spiel gegen Japan auf dem Programm.
Für das deutsche Team ist die ungewohnte Spielzeit eine echte Umstellung. "Wir haben angefangen, ein bisschen umzuswitchen auf das Morgentraining, wir machen Sprünge, wir machen Sechs gegen Sechs morgens", sagte Altmeister Georg Grozer im Vorfeld. Der 39-Jährige räumte ein, dass er ein Mensch sei, "der nicht so gerne so früh aufsteht, aber für Olympia macht man natürlich alles".
Eine schnelle Umgewöhnung ist nötig, weil die DVV-Stars am 2. August noch einmal um 9 Uhr morgens ran müssen. Dann geht es gegen das Team aus Argentinien.
Auf alles vorbereiten, kann man sich allerdings nicht, das wissen auch Trainer Michal Winiarski und sein Team. Und prompt kam es im ersten Satz des Japan-Spiels auch zu einem unvorhersehbaren Vorfall, der böse hätte enden können.
Beim Stand von 23 zu 17 für das deutsche Team versammelten sich die Spieler plötzlich am Netz. Der Grund: Die auf dem Hallenboden aufgeklebten olympischen Ringe stellten auf einmal ein gefährliches Hindernis dar. Einer der Ringe hatte sich gelöst und drohte zur Stolperfalle für die Volleyball-Stars zu werden.
"Das kann so nicht bleiben", sagte ARD-Kommentator Thomas Kunze klar. "Das ist super gefährlich, wenn man da hängen bliebt." Es sei zwar nur ein kleiner Aufkleber, räumte er für die Zuschauer:innen gleich ein, "aber wenn da Zwei-Meter-Männer mit 95 Kilo durch die Gegend dampfen", müsse man handeln.
Schnell war die Panne daraufhin behoben und die Partie konnte nach einer kurzen Unterbrechung fortgesetzt werden.
Das Spiel gegen Japan ist für das deutsche Volleyball-Team das erste Olympia-Match seit London 2012. Und sie sind nicht die einzigen deutschen Mannschaftssportler:innen, die bei Olympia in Paris so früh ran müssen.
Für die Handballer geht es am Montagmorgen um 9 Uhr ebenfalls gegen Japan. Bundestrainer Alfreð Gíslason hat sich dafür schon einige Tricks überlegt. "Das wird interessant, wie wir das hinbekommen. Wir müssen die Mannschaft wahrscheinlich um 4 Uhr nachts wecken und ein Aufwachtraining machen. Das wird wirklich eine Herausforderung", sagte der Isländer.
Die Mannschaft, die am 31. Juli zudem um 11 Uhr gegen Kroatien gefordert sein wird, macht sich nicht allzu große Sorgen. "Ich habe kein Problem damit, morgens um 9 Uhr schon auf der Platte zu stehen. 12, 13, 14 Uhr wäre etwas angenehmer. Aber für mich ist das nicht der Ende der Welt", sagte Torhüter Andreas Wolff. Das Adrenalin trage "dich dann auch durch die frühe Anwurfzeit gut durch."
Die Handballerinnen spielen derweil am kommenden Dienstag gegen Slowenien ebenfalls um 9 Uhr.
(mit Material der dpa und von AFP)