Die Special Olympics Deutschland (SOD) haben bei den Weltspielen der geistig und mehrfach Beeinträchtigten einen Radsport-Trainer wegen eines laufenden Missbrauchsverfahrens aus ihrer Delegation ausgeschlossen. Das teilte die Dachorganisation am Donnerstag mit.
"Bis zum Ende des Verfahrens wurde der Trainer unverzüglich von allen Aufgaben und Tätigkeiten für Special Olympics Deutschland entbunden. Der Trainer ist damit nicht länger Teil des TeamSOD, seine Akkreditierung wurde entzogen und er musste das Teamhotel umgehend verlassen", teilte SOD am Donnerstag mit.
Gegen den Lehrer läuft derzeit ein Prozess vor dem Landgericht Frankfurt (Oder), in dem er des mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Schülerinnen beschuldigt wird. Der Mann bestreitet die Vorwürfe. Seine Verteidigerin will einen Freispruch erwirken.
Gegen den Lehrer wurde vom Gericht ein Berufsverbot verhängt, das auch weiterhin gilt. SOD bestätigte auf Anfrage, dass es sich bei dem Trainer um diesen Beschuldigten handelt. Zuvor hatte der "rbb" das deutsche Team aufmerksam gemacht, dass gegen den Trainer ein Verfahren laufe.
Die SOD hatte vor dem Beginn der bis zum 25. Juni dauernden Weltspiele von allen Mitgliedern der Delegation ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis verlangt. Zudem mussten die Teilnehmer einen Ehrenkodex unterzeichnen. Der Trainer informierte Special Olympics Deutschland der Organisation zufolge nicht über das laufende Verfahren.
Der Prozess gegen den Trainer hatte am 24. Mai dieses Jahres begonnen. Das Verfahren wurde nach dem ersten Verhandlungstag wegen der Erkrankung eines entscheidenden Richters ausgesetzt. Prozessauftakt soll nun der 6. November sein. (dpa)