Die Bürgermeisterin von Paris, dem nächsten Austragungsort der olympischen Spiele, Anne Hidalgo, schwenkt die olympische Fahne bei der Abschlussfeier.Bild: dpa / Michael Kappeler
Olympia 2024
Nach Abschluss der Olympischen Spiele in Tokio haben
Tausende Teilnehmer die Heimreise angetreten, während sich die
Regierung des Gastgeber-Landes weiter vor gewaltigen
Herausforderungen sieht. Die japanische Tageszeitung "Asahi Shimbun",
eine der Sponsoren der Spiele, verwies am Montag in einem Leitartikel
auf die andauernde kritische Corona-Lage in Japan. Management-Fehler
der Regierung von Regierungschef Yoshihide Suga und die "erzwungene
Abhaltung der Olympischen Spiele markierten ein tiefes Misstrauen und
eine Spaltung in der Gesellschaft". Dies zu beheben, sei "die größte
Herausforderung, der sich die Politik stellen sollte".
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte nicht nur wie
üblich Organisationschefin Seiko Hashimoto zum Ende mit dem
olympischen Orden in Gold ausgezeichnet, sondern auch Premier Suga
sowie Tokios Gouverneurin Yuriko Koike. In der Zeit der
Corona-Pandemie habe das IOC die Unterstützung der japanischen
Behörden benötigt und "immer darauf vertrauen" können, begründete
IOC-Präsident Thomas Bach am Sonntag zum Abschluss der Spiele die
Entscheidung.
Die Coronazahlen sind während den Olympisch Spielen drastisch gestiegen
Der Orden ist die höchste Auszeichnung der olympischen Bewegung.
Während die japanischen Athletinnen und Athleten eine Rekordzahl an
Gold-Medaillen eingefahren und für eine feierliche Stimmung
angesichts der Pandemie gesorgt hätten, sei Suga weit von Gold
entfernt, meinte dagegen die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
Sugas politisches Schicksal stehe "auf dem Spiel". Letztlich hätten
die Olympischen Spiele einen negativen Einfluss auf Suga gehabt,
wurde Iwao Osaka, Professor für politische Kommunikation an der
Komazawa-Universität, zitiert. Dass die Neuinfektionen während der
Spiele sprunghaft angestiegen seien, sei für Sugas Regierung
"politisch ein Misserfolg". Am Schlusstag der Spiele wurden 4066
Neuinfektionen in Tokio vermeldet und damit am fünften Tag in Folge
mehr als 4000. Am Tag der Eröffnungsfeier waren es 1359 gewesen.
Die japanische Regierung hat Vertrauen eingebüßt
Die eigentlich für 2020 geplanten Tokio-Spiele waren wegen der
Corona-Krise um ein Jahr verschoben worden. Trotz großen Widerstands
in der japanischen Bevölkerung und steigender Infektionszahlen hatten
die Olympia-Macher an der Austragung des Spektakels festgehalten.
Zuschauer blieben von den Wettkampfstätten in Tokio ausgeschlossen.
Viele Experten in Japan werfen der Regierung Suga vor, es versäumt zu
haben, während der Olympischen Spiele der Bevölkerung ein
Krisenbewusstsein zu vermitteln. Als Folge seien die Infektionszahlen
angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Virus rasant
gestiegen. "Das Vertrauen der Menschen in die Regierung ist
gesunken", sagte der Politologe Yu Uchiyama der Universität Tokio.
Im Oktober wird in Japan gewählt
Gespannt wird in Japan jetzt nach Abschluss der Spiele abgewartet, ob
die Paralympics anders als die Olympischen Spiele mit Zuschauern
stattfinden können – wenn sie denn überhaupt stattfinden können. Wie
der Fernsehsender NHK am Montag berichtete, war ein Teilnehmer aus
Ghana in der Nacht zum Montag am Flughafen positiv auf das
Coronavirus getestet worden.
Sugas Amtszeit als Chef seiner Liberaldemokratischen Partei (LDP)
endet am 30. September, also kurz nach den Paralympics. Spätestens am
21. Oktober stehen Wahlen zum mächtigen Unterhaus des nationalen
Parlaments an. Politische Beobachter in Japan rechnen damit, dass die
LDP bei der Wahl zwar Sitze einbüßen wird. Doch halten sie es
angesichts der Zersplitterung der Opposition und der allgemeinen
politischen Apathie bei den Wählern für unwahrscheinlich, dass sie die
Mehrheit im Unterhaus zusammen mit ihrem kleineren buddhistischen
Koalitionspartner Komeito einbüßen wird. Auch halten es manche für
möglich, dass die LDP Suga aus Mangel an Alternativen im Amt lässt.
(lfr/dpa)
Für die meisten Spieler ging es nach der Heim-EM im Sommer erst einmal in die Ferien. Gut gelaunt zeigten die meisten von ihnen auch auf Social Media ihre Eindrücke von nah und fern und nahmen die Fans zu gewissem Maße mit in ihre wohl verdiente Auszeit.