Während die EM-Berichterstattungen des ZDF und der Telekom für den Deutschen Fernsehpreis nominiert worden sind, sucht man die der ARD vergeblich. Die "Sportschau" wurde von der Jury nicht für den Preis der besten Sportsendung nominiert. Dagegen nominierte die Jury überraschend auch die ZDF-Berichterstattung zur Segelregatta Vendée Globe.
Das Ausbleiben einer Nominierung der Sportschau, als einziger der EM-Sender, kommt einer Ohrfeige und einem deutlichen Fingerzeig gleich. Die "Sportschau" war während der EM eher mit verunglückten Interview-Fragen und einem Schleichwerbe-Eklat um die Uhren von Experte Bastian Schweinsteiger, als mit überzeugender Berichterstattung in die Schlagzeilen geraten.
Insbesondere der Eklat um die Schleichwerbung sorgte für große Aufregung. Dort hielt Bastian Schweinsteiger auffällig seine Uhr in die Kamera, während sein Management gleichzeitig eine Anzeige für den Uhrenhersteller auf seinen sozialen Kanälen postete.
Beim ZDF gab es für die Expertenrunden mit Per Mertesacker und Christoph Kramer oder den Experten-Kommentar von Sandro Wagner durchweg gute Kritiken. Die Berichterstattung wirkte souveräner, die Moderatoren eingespielter. Bei der ARD wusste nur die ehemalige Nationaltorhüterin Almuth Schult die Zuschauer zu überzeugen. Schweinsteiger hingegen bekam in den sozialen Medien oft Kritik ab – nicht nur für seinen Uhrenskandal. "Ein ehemaliger guter Fußballer ist nicht zwangsläufig ein guter Experte", hieß es dort unter anderem.
Es bleibt abzuwarten, ob die Sportschau die richtigen Schlüsse für ihre Berichterstattung zur WM im Winter 2022 daraus zieht.
(jvj)