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DFB-Team: Toni Kroos soll Ex-Mitspieler bei schlechter Leistung ignoriert haben

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Thomas Müller (l.) und Toni Kroos wurden mit dem DFB-Team 2014 Weltmeister. Für Kroos wird die kommende EM das letzte Turnier im DFB-Trikot.Bild: imago images / David Inderlied
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Toni Kroos: Ex-Mitspieler deckt kuriosen Umgang mit Kollegen auf

01.06.2024, 08:42
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DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat vor der Europameisterschaft einen großen Wunsch. Dass Toni Kroos "am 14. Juli sein letztes Spiel" bestreitet und im besten Fall auch gewinnt. Dann würde der 34-Jährige seine erfolgreiche Karriere mit dem EM-Finale im Berliner Olympiastadion beenden. Ein Titel, der in der Trophäensammlung von Kroos noch fehlt.

Aber wie erfolgreich die Laufbahn von Kroos ist, machte Bundestrainer Julian Nagelsmann auf einer Pressekonferenz noch überdeutlich. "Ich habe ein Bild gesehen, wo er verabschiedet wurde mit 48.000 Pokalen darauf. Das sieht schon beeindruckend aus", schwärmte er über die Fotos nach dem letzten Spiel von Kroos für Real Madrid Ende Mai.

Du kennst "Toni Kroos – The Underrated One" noch nicht? Hier kannst du den Trailer hören:

"Toni Kroos – The Underrated One" ist überall und kostenfrei verfügbar, wo es Podcasts gibt. Hier findest du ihn auf Spotify, Apple Podcasts und Amazon Music.

Daran, dass Kroos im Sommer mit dem DFB-Team Europameister werden kann, hat Julian Nagelsmann einen großen Anteil. Denn eigentlich war Kroos nach dem Achtelfinal-Aus bei der EM 2021 aus dem Nationalteam zurückgetreten.

Nagelsmann überzeugte Kroos von einem Comeback und sieht in ihm einen der wichtigsten Führungsspieler im Team. Eine Rolle, mit der Toni Kroos aber gerade im Nationalteam so seine Probleme hatte. Das unterstreichen die Aussagen von Ex-Mitspieler Sascha Bigalke im watson-Podcast "Toni Kroos – The Underrated One".

DFB-Team: Kroos verlangt von Kollegen beste Leistungen

Toni Kroos und Sascha Bigalke bildeten in der U17-Nationalmannschaft ein gefährliches Angriffsduo: Kroos im offensiven Mittelfeld, Bigalke häufig als Stürmer. Doch im watson-Podcast "Toni Kroos – The Underrated One" macht Bigalke direkt auf eine Besonderheit aufmerksam.

"Ich glaube, dass ich ihm mehr Tore aufgelegt habe, als andersrum", sagt er mit einem Lächeln im Gesicht. Als Toni Kroos zu Beginn seiner Karriere noch als absolutes Ausnahmetalent galt und auf dem Platz eine offensivere Rolle einnahm, glänzte er immer wieder mit Torgefahr.

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Sascha Bigalke (l.) und Toni Kroos waren in der U17-Nationalmannschaft die wichtigsten Leistungsträger.Bild: imago images / ulmer

In 36 Spielen für die U17 Nationalmannschaft erzielte Kroos 18 Treffer. In fünf Partien für die U19 traf er dreimal. Sascha Bigalke weist eine ähnliche Quote in der U17 auf: 26 Partien, elf Treffer. Gemeinsam absolvieren sie 21 Nachwuchs-Länderspiele, nur fünf Partien gehen verloren.

Beide waren die Schlüssel-Spieler für das DFB-Nachwuchsteam, das von Bundesliga-Legende Heiko Herrlich trainiert wurde.

Bei der U17-Weltmeisterschaft 2007 in Südkorea führte Toni Kroos das Team als Kapitän auf Platz drei und wurde am Ende als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Dabei verfolgte er einen ganz speziellen Führungsstil.

DFB-Team: Toni Kroos spricht nicht mit Mitspielern

Und der sieht vor, dass Toni Kroos an jeden seiner Mitspieler den höchsten Anspruch hat. "Er hat nur eine gewisse Leistung akzeptiert, vor allem im Rahmen der Nationalmannschaft. Dort sind die besten und vermeintlichen stärksten Fußballer aus Deutschland unterwegs und das wollte er auch von jedem einzelnen sehen", erinnert sich Bigalke.

Hat Toni Kroos aber das Gefühl, dass seine Mitspieler nicht seinem Anspruch genügen, hat er einen eigenwilligen Führungsstil.

"Seine Herangehensweise war eher, dass er mit den Leuten nicht gesprochen hat. Also man wusste, dass er einen akzeptiert, wenn er sich mit einem unterhalten hat", berichtet Sascha Bigalke.

Hier kannst du die Folge von "Toni Kroos – The Underrated One" mit den hier zitierten Aussagen hören:

Alle Infos zum Podcast und alle Folgen von "Toni Kroos – The Unterrated One" gibt es hier.

Sascha Bigalke erzählte bereits 2021 in einem Interview mit dem "Tagesspiegel", dass er das große Glück hatte, dass Toni Kroos ihn akzeptiert hätte.

Im watson-Podcast erklärt der heute 34-Jährige, dass er von Kroos in bestimmten Situationen öfter den Ball bekommen hätte als andere Mitspieler.

Laut Bigalke aber auch nur eine Maßnahme, um noch bessere Leistungen aus den Mitspielern herauszukitzeln. "Trotzdem hat Toni nie den mannschaftlichen Erfolg versucht zu sabotieren, indem er irgendjemanden nicht angespielt hat. Er wollte am Ende des Tages einfach die bestmögliche Leistung aus jedem einzelnen herauskitzeln."

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