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WM 2023: ZDF-Expertin rechnet deutlich mit DFB-Frauen ab

FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023: Suedkorea - Deutschland 03.08.2023 Alexandra Popp Deutschland, 11 am Boden. FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023: Suedkorea - Deutschland Brisbane / Meaanjin, Suncorp ...
Das DFB-Team um Kapitänin Alexandra Popp war von dem körperlichen Spiel der Koreanerinnen überrascht. Bild: dpa / Paul zinken
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DFB-Frauen scheitern in WM-Gruppenphase – ZDF-Expertin mit scharfer Kritik

04.08.2023, 12:21
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Am Ende war der Druck wohl doch zu groß. Eine verunsicherte DFB-Elf kam bei der WM in Australien und Neuseeland nicht über ein 1:1 gegen Südkorea hinaus. Da zeitgleich Marokko gegen Kolumbien mit 1:0 gewann, ist das DFB-Team in der Gruppenphase ausgeschieden.

Nach dem Aus in der Gruppenphase der Männer bei der WM in Katar und dem Aus in der Gruppenphase der U21 der Männer bei der Europameisterschaft liegt der deutsche Fußball nun endgültig am Boden. Dabei waren die DFB-Frauen mit großen Ambitionen und als Hoffnungsträger des Verbands ins Turnier gestartet.

Die Tore

1:0 So-Hyun Cho (6.)
1:1 Alexandra Popp (41.) ​

Zitate der 90 Minuten

"Heute ist der Tag des Kopfballs", sagte ZDF-Moderator Sven Voss zu Beginn der Übertragung. Und er sollte Recht behalten. Der Ausgleich von Alexandra Popp kurz vor der Halbzeit fiel dann nach Flanke von Svenja Huth und Kopfball von Popp. Und das deutsche Team hatten seine besten Torchancen per Kopf, spielerisch war es wieder einmal eine sehr uninspirierte und schwache Leistung des DFB-Teams.

Das deutsche Team wirkte gerade in der Halbzeit überrascht vom körperlichen Spiel der Asiatinnen. ZDF-Expertin Josephine Henning kritisierte, dass es an passenden Führungsspielerinnen fehlt, die das Spiel lesen und auf eine veränderte Situation reagieren.

Das sah auch Joti Chatzialexiou, sportlicher Leiter der Nationalmannschaften ähnliche, in der Halbzeit ähnlich: "Wir kamen nicht gut ins Spiel und haben uns in den ersten zehn Minuten sehr schwergetan. Danach sind wir etwas besser ins Spiel gekommen, aber das ist einfach zu wenig."

Martina Voss-Tecklenburg Deutschland, Bundestrainerin spricht bei Rueckstand zu Sara Daebritz Deutschland, 13, Lea Schueller Deutschland, 07, Alexandra Popp Deutschland, 11, Lena Oberdorf Deutschland, ...
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg konnte auch von der Seitenlinie keinen Einfluss nehmen. Bild: imago images / Eibner

Im Laufe der zweiten Halbzeit wurde es nur schrittweise besser. "Man muss es im Verbund lösen und nicht jede einzelne darf der Meinung sein, es jetzt allein lösen zu müssen", sagte ZDF-Expertin Kathrin Lehmann in der Halbzeit. Diesen Rat beherzigte das DFB-Team jedoch kaum. Immer wieder rannten sie sich in der guten Defensive der Asiatinnen fest oder leisteten sich technische Fehler.

Und so resümierte ZDF-Co-Kommentatorin Henning: "Du musst in der Gruppenphase den nächsten Step machen, aber was wir heute gesehen haben, reicht nicht."

Zahl des Spiels: 34

Südkoreas Trainer Colin Bell verbrachte 34 Jahre als Spieler und Trainer in Deutschland. Zwischen 1982 und 1989 stand er für verschiedene deutsche Team auf dem Platz und absolvierte unter anderem 40 Spiele für Mainz 05. Seine Trainerkarriere begann er direkt mit seinem Karriereende bei der TuS Koblenz.

Seinen größten Erfolg als Coach feierte mit den Frauen des 1. FFC Frankfurt. Mit dem Klub, der 2020 mit Eintracht Frankfurt fusionierte, gewann er 2015 die Champions League. Damals arbeitete er bereits mit den aktuellen DFB-Stars Svenja Huth und Kathy Hendrich zusammen.

Seit 2019 ist er Trainer in Südkorea. Vor dem Spiel erklärte er, dass er dem deutschen Team ein Bein stellen will. "Wir können mehr, als wir bisher gezeigt haben", sagte er trotz der Niederlagen in den ersten beiden Spielen und sollte ungeachtet des Ergebnisses recht behalten.

DFB-Frauen: Popp stellt langjährigen Rekord ein

Alexandra Popp konnte mit ihrem Treffer zudem den langjährigen Rekord von Ex-Nationalspielerin Heidi Mohr einstellen. Sie traf in jedem ihrer letzten acht Einsätze bei großen Turnieren. In Europa war das zuvor nur Mohr zwischen 1989 und 1991 gelungen.

Der Schiri-Moment

In der 57. Minute war die Verwirrung kurz groß. Popp wuchtete eine Verlängerung von Schüller natürlich per Kopf ins Tor und krachte dabei schmerzhaft mit der südkoreanischen Torhüterin zusammen.

Nachdem der Videoschiedsrichter die Szene gecheckt hatte, wurde auf Abseits entschieden. Wie bei diesem Turnier üblich verkündete Schiedsrichterin Anna-Marie Keighley, dass das Tor wegen Abseits nicht zählt. Im Stadion in Brisbane brandete lautstarker Jubel auf, da auf der Anzeige zunächst "Tor Deutschland" angezeigt wurde, wie ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann erzählte.

Das wurde jedoch schnell wieder korrigiert.

Kuriosität der Partie

Mit der Niederlage im zweiten Spiel gegen Kolumbien unterlag die deutsche Elf zum ersten Mal seit 1995 beim Endspiel gegen Schweden. Das nun folgende Aus in der Gruppenphase ist das schlechteste Abschneiden in der Verbandsgeschichte.

Wie es für die Teams weitergeht

Südkoreas Aus war schon vor dem letzten Gruppenspiel besiegelt. Für die DFB-Elf ist der Traum vom WM-Titel früh geplatzt. Auch für sie geht es nach Hause.

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