Louis van Gaal war am Donnerstag auf der Pressekonferenz zum Scherzen aufgelegt. Er und Stürmer Memphis Depay stellten sich vor dem Viertelfinale der Niederlande gegen Argentinien (Freitag, 20 Uhr) den internationalen Journalist:innen. Auch eine konfrontative Frage eines argentinischen Reporters konnte van Gaal dabei nicht aus der Ruhe bringen.
Vor rund einem Jahr hatte Argentiniens Offensivstar Ángel Di María ihn als schlechtesten Trainer seiner Karriere bezeichnet. Di María hatte bei Manchester United von 2014 bis 2015 mit dem niederländischen Coach zusammengearbeitet.
In dieser Zeit setzte van Gaal allerdings nicht häufig auf den Flügelspieler, der zu seinem Amtsantritt für 75 Millionen Euro verpflichtet wurde. Gefrustet verließ Di María den Klub schon nach einem Jahr und wechselte zu Paris Saint-Germain.
Dass der Argentinier nun so über ihn spreche, enttäuscht ihn, sagte van Gaal bei der PK vor dem Aufeinandertreffen am Freitag. "Er ist einer der wenigen Spieler, die so etwas gesagt haben. Die meisten sagen das Gegenteil."
Als Beispiel dafür, dass ihm auch Spieler gewogen sind, die unter seiner Regie keinen Stammplatz hatten, führte van Gaal seinen Nebenmann an.
Depay, der von 2015 bis 2016 mit van Gaal in Manchester zusammenarbeitete, reagierte darauf mit einem Lacher. Einem angedeuteten Kuss seines Trainers wich er dann lachend aus. "Er will es offenbar nicht, das akzeptiere ich", sagte van Gaal darauf vergnügt.
Zu Di María sagte der 71-Jährige dann wieder etwas ernster: "Er ist ein toller Fußballer. Zu der Zeit hatte er aber viele persönliche Probleme mit einem Einbruch in seinem Haus und anderen Themen. Das beeinflusste seine Fitness." Der Niederländer ist dafür bekannt, dass seine Teams klare taktische Vorgaben haben und er eine hohe Laufbereitschaft von seinen Spielern einfordert.
Ob Di María seinem Ex-Coach eine auswischen kann, oder ob van Gaal das letzte Wort haben wird, wird sich am Freitag zeigen.