Sie hatten es sich fest vorgenommen: einen Auftaktsieg bei der WM 2022 einfahren. Doch die deutsche Nationalelf scheiterte am Mittwoch mit einem 1:2 an der japanischen Nationalmannschaft.
Nach dem DFB-Debakel wurde am Donnerstagvormittag kurzfristig eine Pressekonferenz einberufen. Auf der sollte Bundestrainer Hansi Flick die Niederlage erklären. "Wir konnten in der Defensive die Kompaktheit nicht herstellen, die wir hätten herstellen können", lautete einer dieser Erklärungsansätze Flicks. Er zeigte sich reflektiert und fest entschlossen, gegen Spanien am Sonntag zu siegen: "Wir haben keinen Schuss mehr frei. Den Fehlschuss hatten wir gestern."
Aufgrund der Kurzfristigkeit fand die Pressekonferenz digital statt. Doch genau dieser Umstand sorgte für Chaos.
Bereits bei der ersten Frage eines teilnehmenden Journalisten blickte Hansi Flick irritiert zur Seite. Im Hintergrund war ein "Hallo" zu hören. Nach nicht einmal zwei Minuten der Pressekonferenz waren damit erste Störgeräusche zu hören. Nachdem Flick die Frage beantwortet hatte, erinnerte deshalb DFB-Pressesprecherin Franziska Wülle daran: "Denkt ihr dran, eure Mikros auszulassen, dann haben wir hier keine Rückkopplung."
Und auch die zweite Frage konnte Flick nicht ohne Störgeräusche beantworten. Er unterbricht seinen Satz, blickt genervt zu der neben ihm sitzenden Pressesprecherin. "Schaut mal bitte auf euer Mikro, es koppelt hier und ist sehr sehr unangenehm bei uns", sagt er sichtlich genervt. Flick versucht, seinen Satz zu beenden – und wird wieder unterbrochen.
Diesmal von einem melodischen Ton, ähnlich zu einem gerade hochfahrenden PC. Im Hintergrund die Worte – vermutlich eines Journalisten: "Kannst du das ein bisschen leiser machen?" Und: "Also ich habe auch eine Klimaanlage, ...". Wülle erinnert erneut energisch: "Bitte die Mikros ausschalten, danke!"
Flick seufzt genervt und sagt, anstatt die Frage weiter zu beantworten: "Gut, Frage beantwortet – hoffe ich." Die nächsten Fragen konnte der Bundestrainer immerhin ungestört beantworten.
Doch unmittelbar nach der letzten Frage eines Journalisten ist mehrere Sekunden lang deutlich die Stimme einer spanisch sprechenden Frau zu hören. Flick lacht nur noch, blickt zu Wülle. Sie versucht es ein letztes Mal: "Entschuldigung, könnten Sie ... dankeschön." Die Frage beantwortet Flick dann trotzdem.
Bereits vorher hatte der Bundestrainer klargestellt, dass er aufgrund der Auftakt-Pleite nicht am System zweifeln und gegen Spanien am Sonntag (20 Uhr) auch nicht auf ein 3-4-3 umstellen wird. "So weit sind wir noch nicht, dass wir das System umstellen müssen. Wir schauen aber, was gegen Spanien wichtig ist, was wir da tun müssen", erklärte Flick.