Schon nach zwei Tagen WM in Katar sorgen Zahlen für Verwirrung. Denn bei der Verkündung der Zuschauer:innenzahlen wurde bei den ersten vier Spielen der Weltmeisterschaft 2022 eine deutlich höhere Zahl genannt, als die Stadien laut vorherigen Angaben der Fifa an Kapazität aufweisen sollten.
Derzeit kursieren Zahlen im Netz, nach denen beispielsweise beim Eröffnungsspiel Katar gegen Ecuador 67.372 Fans in den Rängen des Al-Bayt Stadions gesessen seien – die offizielle Kapazität beträgt jedoch nur 60.000 Plätze. Auch bei den drei Partien am Montag sollen wohl weitaus mehr Zuschauer:innen im Stadion gewesen sein, als eigentlich möglich wären.
"Eurosport" veröffentlicht nach der Partie zwischen dem Senegal und den Niederlanden einen Tweet, in dem die die veröffentlichten Zuschauer:innenzahlen von 41.721 Menschen mit der offiziellen Kapazität von 40.000 Menschen verglichen wurden. Dazu sieht man Fotos der Ränge mit zahlreichen Lücken zwischen den Fans.
Die Angaben werfen vor allem deshalb Fragen auf, weil in der Live-Übertragung aller Spiele zu sehen ist, dass etliche Plätze in den Stadien nicht belegt sind.
Viele Fußballfans werfen der Fifa und den Organisatoren in Katar vor, die Zahlen zu beschönigen. Eine Twitter-Nutzerin schreibt:
Nach all der Verwirrung hat der Weltverband Fifa nun neue Zahlen veröffentlicht, die die eigentliche Kapazität in den Stadien aufzeigt – offensichtlich hatten sie davor die Zahlen gerundet. So hat das Al-Bayt Stadion beispielsweise Platz für 68.895 Zuschauer:innen statt für genau 60.000 Fans, was zumindest einige der leeren Plätze erklärt.
Außerdem weisen einige Twitter-User:innen darauf hin, dass es sich bei den Zahlen um die zuvor gekauften Tickets handle, nicht um die Personen, die tatsächlich vor Ort erscheinen. Es sei möglich, dass sich viele Ticket-Käufer:innen das Spiel letztendlich doch nicht anschauen würden.
Wenn man die Kapazität aller Arenen addiert, stehen 46.231 Plätze mehr zur Verfügung. Genug Plätze, um theoretisch noch ein eigenes Stadion füllen zu könnten. Das zeigt nun allerdings, dass keines der ersten vier Spiele ausverkauft war.