Im letzten WM-Spiel am Montagabend gewinnt Portugal gegen Uruguay 2:0. Lange standen die Südamerikaner hauptsächlich defensiv, spielten wenig nach vorne. In der zweiten Hälfte konnten die Portugiesen den Abwehrriegel knacken und die wichtigen Tor zum zweiten Sieg erzielen.
Ein besonderer Hingucker war ein Flitzer, der kurz nach der Halbzeit den Platz mit einer Regenbogenfahne stürmte.
1:0 Bruno Fernandes (54.)
2:0 Bruno Fernandes (90.+2)
"Bitte teil das Bild nicht. Bitte nicht.", schrieb ein Nutzer mit einem Augenzwinkern und zeigte darunter ein Bild des Flitzers mit seiner Regenbogenfahne. Zudem forderte er Unterstützung für die Ukraine und die Frauen im Iran.
Die Weltregie der Fifa zeigte die Szene jedoch nur ganz wenige Sekunden. Ganz zum Unmut von ARD-Kommentator Tom Bartels.
In den ersten Tagen gab es allerhand politischer Zeichen bei der umstrittenen Weltmeisterschaft. Auf die schlechte Menschenrechtslage mit den miserablen Arbeitsbedingungen für Gastarbeitende wurde von Spielern, Funktionären und Fans auf den Rängen aufmerksam gemacht, obwohl zunächst beispielsweise die Regenbogenfarben im Stadion verboten waren.
Seit einigen Tagen hat sich das aber geändert. Die Regenbogenfarben sind im Stadion nun erlaubt. Das nutzte ein Flitzer zu Beginn der zweiten Halbzeit. Er rannte über das Feld und wedelte mit einer Regenbogen-Fahne. Die Regie der Fifa, die verantwortlich für das weltweite Fernsehbild ist, schnitt diese Art des Protests allerdings heraus. Nur kurz war die Fahne zu erkennen.
ARD-Moderator Tom Bartels sprach aber über die Aktion, fand es "lächerlich", dass die Fifa den Flitzer aus dem laufenden Programm schnitt und sprach sogar von "Zensur". Die ganze Meldung liest du hier.
In der Nachspielzeit stand Schiedsrichter Alireza Faghani im Mittelpunkt. Uruguays Verteidiger Gimenez ging zum Zweikampf runter, bekam den Ball durch die Beine gespielt und berührte ihn im Fallen mit der Hand.
Die Portugiesen protestierten heftig, doch der Unparteiische entschied sich zunächst gegen einen Strafstoß – dann griff der Videoschiedsrichter ein, Faghani sah sich die Szene noch einmal an und zeigte auf den Punkt.
Nun protestierten die Südamerikaner heftig. "Wo soll er mit der Hand hin? Ich kann seinen Ärger absolut verstehen", sagte auch ARD-Kommentator Tom Bartels.
"Der Zirkus ist in der Stadt", sagten Michael Ballack und Moderator Johannes B. Kerner in der Halbzeit bei Magenta. Denn wirklich viele Highlights bot der erste Durchgang nicht. So zeigte das Pay-TV-Angebot der Telekom im Halbzeit einen Ronaldo-Pass mit der Schulter.
"Das gehört bei ihm einfach zum Spiel dazu", sagte Ballack relativ unbeeindruckt mit Blick auf die Ronaldo-Aktion.
Die gefährlichste Chance in den ersten 45 Minuten hatte Uruguays Bentancur, der aus kurzer Distanz an Portugals Torhüter scheiterte.
Bei Portugal stand Innenverteidiger Pepe auf dem Feld. Der Defensivmann ist nicht nur einer der besten Freunde von Cristiano Ronaldo, sondern auch der drittälteste Feldspieler, der je bei einer WM gespielt hat.
Atiba Hutchinson, der Kanada gestern als Kapitän aufs Feld führte, steht noch vor ihm. Der älteste Feldspieler aller Zeiten ist Roger Mila, der bei der Weltmeisterschaft 1994 in den USA noch mit 42 Jahren für Kamerun auflief.
Das erste WM-Spiel von Nuno Mendes endete bereits nach 41. Minuten. Für den 20-jährigen Außenverteidiger war es das erste WM-Spiel, doch nachdem er das erste Spiel bereits verpasste hatte, musste er noch vor der Pause wieder ausgewechselt zu werden.
Unter Tränen ging er vom Platz und wurde durch Dortmunds Raphael Gurreiro ersetzt.
Im letzten Gruppenspiel trifft Ronaldo mit Portugal am Freitag (16 Uhr) auf Südkorea. Während Südkorea noch um das Weiterkommen kämpft, steht Portugal schon im Achtelfinale, kann sich mit einem Punkt auch den Gruppensieg sichern.
Uruguay hingegen trifft zeitgleich auf Ghana. Bei einem Sieg der Celeste ist das Team um Luis Suárez weiter, wenn Südkorea parallel gegen Portugal nicht höher gewinnt.