Zuschauer verlassen das Eröffnungssiel zwischen Katar und Ecuador.Bild: www.imago-images.de / Matthias Koch
WM 2022
21.11.2022, 14:0421.11.2022, 16:33
Zur Eröffnung der WM 2022 gab es am Sonntagabend wie gewohnt eine große Show: Die weltberühmte K-Pop-Gruppe BTS durfte das Publikum musikalisch einstimmen, im Hintergrund stand ein mindestens zehn Meter hoher aufblasbarer WM-Pokal und über den Köpfen des Publikums schwebte mit "la'eeb" – dem Maskottchen des Turniers – ein überdimensionales Tuch, das viele zunächst als einen Geist interpretiert haben.
"La'eeb" erinnert zunächst an einen Geist, soll aber ein überdimensionales Tuch sein.Bild: www.imago-images.de / Xinhua
FIFA-Präsident sorgte schon vor Eröffnung für Fassungslosigkeit
Schon vor der Eröffnungsfeier hatte Fifa-Präsident Gianni Infantino auf einer Pressekonferenz für Aufsehen gesorgt. Er sagte: "Heute fühle ich mich afrikanisch, heute fühle ich mich homosexuell, heute fühle ich mich behindert." Was er damit ohne jede Selbstironie sagen wollte: "Ich weiß, wie es ist, diskriminiert zu werden [...] weil ich rote Haare hatte."
Gianni Infantino während der Eröffnung bei der Weltmeisterschaft.Bild: www.imago-images.de / ANP
Für Infantino fallen solche Äußerungen wohl in die Kategorie "Respekt": Ein Wort, neben dem sich Fifa-Funktionäre gern fotografieren lassen. Respektlos seien laut Infantino demnach die Kritiker aus dem Westen, die den Katarern ihre Menschenrechtsverstöße vorwerfen.
Ein Twitter-Nutzer warnte Infantino anschließend vor dem anstehenden Shitstorm: "Wenn Infantino dachte, er hätte wegen seiner roten Haare eine schwere Zeit gehabt, dann sollte er mal warten, bis er die Reaktionen auf seine lächerliche Rede sieht."
"So etwas habe ich noch nie gesehen": Zuschauer-Flucht in Halbzeit Zwei
Sportlich ist das WM-Eröffnungsspiel schnell entschieden: Ecuador spielte eine dominante erste Hälfte, führte zur Pause souverän mit 2:0 und konnte danach Kräfte sparen für die kommende Partie gegen die Niederlande. Gastgeber Katar hatte wenig dagegenzuhalten.
"Wir hoffen, dass die Leute nach den nächsten Spielen stolzer auf uns sind", kündigte Katar-Coach Felix Sanchez nach dem Spiel entschuldigend an.
Viele Zuschauer verließen das Stadion schon vor Ende des Spiels.Bild: www.imago-images.de / Matthias Koch
Überraschenderweise vergraulte die bescheidene sportliche Leistung viele der 60.000 Stadionbesucher. Schon nach Anpfiff der zweiten Hälfte waren zahlreiche Plätze leer geblieben, im Laufe der zweiten Halbzeit ergriffen dann immer mehr Zuschauer die Flucht.
Auf den offiziellen Fernsehbildern der Fifa wurden die halbleeren Ränge zwar nicht gezeigt. ZDF-Kommentator Béla Réthy nahm sich jedoch die Zeit, das Publikum darauf hinzuweisen: "So etwas habe ich noch nie gesehen – und das ist meine zehnte Weltmeisterschaft", kommentierte er die Szenen. "Man muss sagen: Es ist einfach keine Fußball-Nation."
In den sozialen Netzwerken: Spott für Katar, Infantino wird zum Meme
Auch in den sozialen Netzwerken geriet das Sportliche in den Hintergund. In erster Linie erntete Fifa-Präsident Infantino einen Shitstorm, unter anderem wurde er mit dem bösen Imperator von Star Wars verglichen.
Viele Nutzer sahen sich zudem genötigt, die Infantino-Sätze ("Heute fühle ich mich afrikanisch, heute fühle ich mich homosexuell, heute fühle ich mich behindert") selbst zu vervollständigen. Beispielsweise mit "heute fühle ich mich angewidert." Ein WM-Fan aus Frankfurt nahm es etwas leichter und schrieb unter ein Foto von zwei Bier-Bechern: "Heute fühle ich mich betrunken."
Doch auch der Gastgeber erntete Spott für die Zuschauerflucht nach der Pause. Einem kursierenden Meme zufolge hätte man den nicht von Natur aus fußball-affinen Katarern zur Halbzeit wohl sagen müssen, dass da nochmal 45 Minuten gespielt werden.
Ein anderer Twitter-Nutzer mutmaßte, dass die Katarer wohl noch verabredet seien: "In Katar essen sie pünktlich."
Nach knapp zweiwöchiger Suche hat der FC Schalke 04 einen Nachfolger für Karel Geraerts gefunden. Am Sonntagnachmittag verkündeten die Gelsenkirchener, dass der Niederländer Kees van Wonderen den Zweitligisten ab sofort übernehmen wird, sein Vertrag läuft bis 2026.