Hummel ist unter anderem der Sponsor der dänischen Nationalmannschaft.Bild: IMAGO / Gonzales Photo
WM 2022
In bereits sieben Wochen findet der Auftakt der umstrittenen Fußballweltmeisterschaft in Katar statt. Die WM sorgt schon seit der Verkündung des Austragungsortes für Diskussionen. Im Fokus der Kritik stehen Menschenrechtsverletzungen und Ausbeutung der Arbeiter:innen im Gastgeberland. Während der Vorbereitungen für "unseren Torjubel" sind mehr als 15.000 Arbeitsmigrant:innen in Katar gestorben.
Hummel möchte auf neuen Trikots nicht sichtbar sein
Aufgrund der Menschenrechtsverletzung und der großen Anzahl an Toten rufen einige Fußballfans zum Boykott der WM auf. Der Sportartikelhersteller und Sponsor der dänischen Nationalmannschaft, Hummel, hat hierzu eine andere Idee: Er verkündete nun, wie die Marke ein Zeichen gegen die Zustände in Katar setzen will.
"Wir wollen während eines Turniers, das Tausende von Menschen das Leben gekostet hat, nicht sichtbar sein."
Sportartikelhersteller Hummel
Auf Instagram präsentierte das Unternehmen Hummel die drei Varianten der neuen Trikots in Rot, Weiß und Schwarz. Die Farbe des Logos ist jeweils auf die Farbe des Shirts angepasst, sodass das Logo kaum zu sehen ist. "Wir wollen während eines Turniers, das Tausende von Menschen das Leben gekostet hat, nicht sichtbar sein", schrieb Hummel darunter.
Die Trikots seien "ein Protest gegen Katar und seine Menschenrechtslage." Obwohl der Hersteller die dänische Nationalmannschaft weiter unterstützen will, steht er nicht hinter Katar als Gastgeberland. "Wir glauben, dass Sport die Menschen zusammenbringen sollte. Und wenn das nicht der Fall ist, wollen wir ein Zeichen setzen."
Damit nicht genug. Auch die Farbauswahl soll ein Zeichen setzen. So ist das dritte Trikot absichtlich ganz in Schwarz gehalten: "Die Farbe der Trauer. Die perfekte Farbe für das dritte Trikot Dänemarks für die diesjährige Weltmeisterschaft", erklärte Hummel in einem weiteren Instagram-Beitrag.
Gemischte Reaktionen auf die Aktion
Das WM-Trikot mit dem beinahe unsichtbaren Logo sorgt für Wirbel in den sozialen Medien. Auf die Aktion von Hummel gibt es dabei unterschiedliche Reaktionen. Viele sind begeistert und schreiben unter den Beiträgen "Respekt" oder kommentieren mit zustimmenden Emojis.
Andere unterstellen dem Unternehmen eine gewisse Doppelmoral, da es seine Trikots in Pakistan herstellt, wo es ebenfalls Menschenrechtsverletzungen und schlechte Arbeitsbedingungen gibt. Ein User schreibt: "Erinnert uns noch einmal daran, wo eure Shirts hergestellt werden. Das letzte Mal, als ich es überprüft habe, war es Pakistan. Hervorragende Menschenrechtsbilanz dort, oder?" Einige vertreten zudem die Meinung, Hummel hätte das Logo ganz weglassen sollen, um ein echtes Zeichen zu setzen.
Neues Design ist ein voller Erfolg
Fest steht jedoch, dass das neue Design ein voller Erfolg ist: Am Tag der Veröffentlichung wurden so viele dänische Trikots wie noch nie verkauft. Hummel spendet einen Teil der Einnahmen an die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Ein Twitter-Nutzer kommentiert: "Gute Werbung am Ende."
Wir schreiben den 7. März 2007. Bayern steht im Champions League Achtelfinale gegen Real Madrid. Zum ersten Mal findet das legendäre Duell in der neuen Allianz-Arena statt. Im Hinspiel konnten die Münchner noch kurz vor Ende den Anschlusstreffer zum 2:3 erzielen. Im Rückspiel muss jetzt zwingend ein Sieg her.