Bei der umstrittenen Weltmeisterschaft in Katar gab es bereits einige Diskussionen um die offizielle Spielbekleidung. Ob bei der Debatte um die "One-Love-Kapitänsbinde" oder das Fifa-Verbot des belgischen Auswärtstrikots – die modischen Textilien wurden zum Politikum.
Beim Aufeinandertreffen von Frankreich und Polen im WM-Achtelfinale sorgte ein Profi von Les Bleus erneut mit einer Mode-Entscheidung für Gesprächsstoff.
Der nominelle Innenverteidiger Jules Koundé hat in der französischen Nationalmannschaft Bayern-Star Benjamin Pavard auf der Rechtsverteidiger-Position aus der Startelf gedrängt. In der Regel macht er dort mit guten Leistungen auf sich aufmerksam, im Achtelfinale gegen Polen fiel er allerdings vor allem dadurch auf, dass er mit mehreren Goldketten um den Hals spielte.
Das ist nicht nur ungewöhnlich, sondern eigentlich auch verboten. Die Statuten der Fifa verbieten es Spielern, Körperschmuck jeglicher Art zu tragen – zu groß ist die Verletzungsgefahr für sich selbst und andere. Im offiziellen Wortlaut heißt es:
Der Schiedsrichter Jesus Valenzuela schien das Vergehen Koundés allerdings lange Zeit nicht bemerkt zu haben. Erst in der 41. Minute stellte ein Assistent des Unparteiischen bei einem Einwurf fest, dass Koundé die Ketten noch trägt. Auf die eigentlich fällige Gelbe Karte verzichtete Valenzuela.
Bei der Spielübertragung hatte ZDF-Experte Sandro Wagner auch eine Vermutung, warum Koundé die Ketten vor Spielbeginn nicht abgelegt hatte: "Vielleicht ist sie so teuer, dass er Angst hat, dass sie in der Kabine geklaut wird. Das ist in der Kreisliga manchmal so, dass die Jungs das am Arm lassen", mutmaßte der Ex-Profi.
Auch auf Twitter blieb die Kuriosität nicht verborgen. So befand beispielsweise ein Nutzer: "Koundé spielt ein WM-Achtelfinale mit Kette und die Kreisliga-Spieler bekommen Gelb, wenn ein Thermo in Schwarz nicht zum dunkelblauen Trikot passt."
Ein anderer User schätze den "Drip", mache sich allerdings über mögliche Sanktionen Gedanken. Auf die sportliche Leistung hatte es zumindest letztlich keine Auswirkungen. Frankreich zog mit 3:1 souverän ins Viertelfinale ein.