Bei seinem Profi-Debüt zu treffen ist wohl für jeden Fußballer ein Traum. Assan Ouédraogo hat das Ende Juli geschafft. Als die 2. Bundesliga mit dem Kracher zwischen Schalke 04 und dem Hamburger SV startete, durfte der deutsche U17-Nationalspieler von Beginn an ran.
Bei der 3:5-Pleite damals erzielte er den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1. Trotz Niederlage gab es viel Lob. Der damalige Schalke-Trainer, Thomas Reis, attestierte dem Top-Talent "fiese Körper-Moves" und bezeichnete das als "Riesenqualität". Einziger Wermutstropfen damals: Punkte holte Schalke keine.
Einige Monate später ist Thomas Reis bei Königsblau Geschichte. Der Belgier Karel Geraerts hat übernommen und zumindest die beiden letzten Spiele gewonnen. Ouédraogo hat dabei allerdings nur 25 Minuten gespielt, fehlte gegen Nürnberg (2:1) wegen einer Oberschenkelverletzung komplett. Besonders durch seine Auftritte zu Saisonbeginn hat sich Ouédraogo aber in den Scouting-Block einiger Top-Klubs gespielt.
Mehrfach wurde bereits berichtet, dass der FC Bayern München ernsthaft interessiert sei. Sky zufolge peilen beiden Parteien sogar ein Treffen an. Ouédraogo selbst soll sich auch einen Wechsel nach München vorstellen können. Mit im Rennen sind schon länger RB Leipzig und Eintracht Frankfurt. Laut "Sport Bild" ist Leipzig der klare Favorit auf eine Verpflichtung des Schalkers, dessen Abschied "nahezu sicher" sei.
Nun kommt aber offenbar Bewegung in den Poker und die dürfte weder den Bayern noch Leipzig gefallen. Laut "Sport Italia" und Sky hat Ouédraogo nun das Interesse eines weiteren europäischen Top-Klubs geweckt. Dabei soll es sich um Inter Mailand handeln. Wie ernst und fortgeschritten das Interesse ist, ist nicht bekannt, wohl aber die vertragliche Situation Ouédraogos.
Der Fördervertrag des Minderjährigen wandelt sich am 9. Mai 2024, dem 18. Geburtstag des Rechtsfußes, in einen Profivertrag um, der bis 2027 gültig ist. Der große Haken aus Schalker Sicht: Bereits für den Sommer 2024 besitzt Ouédraogo eine Ausstiegsklausel, kann den Verein damit vorzeitig verlassen, wenn ein anderer Klub die festgeschriebene Ablöse zahlt.
Lediglich hier herrscht Unklarheit. Während die "Bild" von einer festgeschriebenen Summe von sieben Millionen Euro berichtet, beträgt der geforderte Preis, den Sky kolportiert, für deutsche Klubs zwischen zwölf und 15 Millionen Euro. Ausländische Vereine müssen sogar noch mehr zahlen, rund 20 Millionen Euro brächte das Schalke-Juwel Sportdirektor André Hechelmann in die Kassen.
Immer wieder kursieren auch Gerüchte darüber, dass Ouédraogo die Gelsenkirchener bereits im Winter verlassen könnte. Der Vorteil für Schalke: Die Ablösesumme könnte frei verhandelt werden und der Klub würde vermutlich mehr einnehmen. Allerdings würde Ouédraogo weniger Handgeld kassieren, weshalb ein Abgang bereits im Winter laut "Bild" eher unrealistisch sei.