Mittlerweile dürften auch die leisesten Hoffnungen der Hertha-Fans auf einen Wiederaufstieg in der laufenden Saison verblasst sein. Erst in der zurückliegenden Spielzeit mussten die Berliner den Weg in die Zweitklassigkeit antreten und wollten dort eigentlich so wenig Zeit wie nur nötig verbringen. Voraussichtlich wird nun allerdings mindestens ein weiteres Jahr hinzukommen.
In einem spektakulären, letztlich aber wenig ertragreichen Spiel trennten sich Hertha BSC und der 1. FC Nürnberg am Samstagabend mit 3:3, wobei die Berliner immerhin Moral bewiesen und einen zwischenzeitigen Rückstand von zwei Toren aufholen konnten.
"Selbst das 1:3 hat die Moral und das Selbstvertrauen der Mannschaft nicht kaputt gemacht", lobte Hertha-Trainer Pál Dárdai entsprechend. "Wir haben richtig Druck gemacht, ich glaube, dann war es ein richtig gutes Spiel, das man richtig genießen konnte."
In der Tabelle rangiert Hertha mittlerweile auf dem neunten Rang, acht Punkte hinter dem Relegationsplatz. Und auch wenn in der laufenden Spielzeit aller Voraussicht nach aus sportlicher Sicht nicht mehr viel zu holen ist, beginnen bereits jetzt die Planungen für die kommende Saison.
Wie die "Bild" berichtet, sollen auf der Transferliste von Sportchef Benjamin Weber bereits 20 Namen stehen, die als mögliche Neuzugänge infrage kämen.
Darunter seien unter anderem Mittelfeldspieler Enzo Leopold von Hannover 96, für den allerdings eine Ablösesumme fällig wäre. Auch Baris Atik vom 1. FC Magdeburg soll ins Visier von Hertha BSC geraten sein.
Noch immer ist Hertha BSC nach jahrelanger Misswirtschaft finanziell angeschlagen, weshalb die Kaderplanung nicht allzu viel Geld in Anspruch nehmen darf.
Der "Bild" zufolge soll der Verein deswegen auch Profillisten an Berater und Agenturen verteilt haben, die die Anforderungen an etwaige Neuzugänge skizzieren. Diese seien demnach: möglichst keine Ablöse und ein Gehaltsvolumen, das nicht höher ist als 300.000 Euro jährlich.
Die Kaderkosten von aktuell über 40 Millionen Euro sollen also offenbar gesenkt werden, wobei Hertha laut "Bild" nur auf zwei Positionen keinen Nachholbedarf sieht: im Tor und in der Innenverteidigung. Dort sehe sich der Verein angesichts der aktuellen Kadertiefe gut aufgestellt.
Darüber hinaus sind noch einige Fragen bei Hertha BSC ungeklärt – etwa die nach dem Trainer. Unter Pál Dárdai ist Hertha in der laufenden Saison allzu häufig an das spielerische Limit gestoßen, taktische Weiterentwicklungen oder eine klare, langfristig erfolgversprechende Spielidee wurden häufig schmerzlich vermisst. Im Sommer 2024 läuft sein Vertrag aus.