Im Oktober vergangenen Jahres hat Karel Geraerts das Traineramt bei Schalke 04 übernommen. Bislang jedoch konnte der belgische Coach dort nur wenig Eigenwerbung betreiben: Die Königsblauen befinden sich nach wie vor im zähen Kampf gegen den drohenden Abstieg aus der 2. Bundesliga.
Die jüngste 2:5-Niederlage am Sonntag gegen Hertha BSC markierte einen weiteren Tiefpunkt in der turbulenten Saison. Trotz des sportlichen Misserfolgs soll nun jedoch ein Top-Klub bei dem Trainer anklopfen.
Trotz der schwierigen Lage soll Geraerts das Interesse eines prominenten Klubs geweckt haben, der im internationalen Geschäft vertreten ist: der FC Brügge. Der belgische Meister von 2022 ist nach der Trennung von Ronny Deila auf der Suche nach einem Nachfolger. Deila führte das Team zwar ins Viertelfinale der Europa Conference League, die Leistungen in der Liga blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück.
Der Klub zieht nun offenbar in Erwägung, Karel Geraerts als favorisierten Kandidaten für die Trainerposition zu gewinnen. Laut der belgischen Tageszeitung "Het Laatste Nieuws" hat es bereits Kontaktaufnahmen gegeben. Die Expertise von Geraerts in der Jupiler Pro League, wo er Union Saint-Gilloise in der vergangenen Saison auf den zweiten Platz führte, macht ihn demnach zu einem attraktiven Kandidaten für Brügge.
Zumindest mit Blick auf die Leistung von Karel Geraerts bei Schalke, könnte sein Posten dort ins Wanken geraten. Es ist unbestreitbar, dass die Ergebnisse unter Geraerts' Führung bisher nicht überzeugend waren. Von 18 Spielen gewann Schalke lediglich sieben, neun endeten in Niederlagen. Auch die Anzahl der Gegentore spricht gegen eine erfolgreiche Ära unter dem belgischen Trainer.
Nach 26 Spieltagen rangiert Schalke mit nur 30 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz der 2. Bundesliga. Der Abstieg ist mit nur drei Punkten entfernt eine reale Bedrohung.
Doch Geraerts' Vertrag läuft noch bis 2025 und es gibt derzeit noch keine Anzeichen dafür, dass er mit einem Wechsel liebäugelt, wie ebenfalls im Bericht der "Het Laatste Nieuws" steht. Darüber hinaus sei der Coach sich dessen bewusst, dass sich Brügge im vergangenen Sommer für Deila und gegen ihn entschieden hatte.
Auch vom Verein erhält er aktuell trotz Kritik Rückendeckung, wie "Sportbuzzer" schreibt. "Für mich gibt es keine Trainerdiskussion", sagt Schalkes Sportdirektor Marc Wilmots. Und: "Wir haben zu viele individuelle Fehler auf dem Platz gemacht, das ist nicht die Schuld des Trainers." Wilmots besteht auf Kontinuität und weist die Idee einer Entlassung des Trainers entschieden zurück.
Er betont, dass ein Fingerzeig zu einfach wäre und dass die Mannschaft gemeinsam verantwortlich sei: "Wir haben das Spiel gemeinsam verloren. Gegen St. Pauli und Paderborn haben wir mutig nach vorne gespielt. Alle haben danach den Trainer gelobt. Nun soll alles schlecht sein. Das ist zu einfach", heißt es auf der Internetpräsenz des Vereins. Aber: Ein Versprechen für den Verbleib bis zum Ende der Saison will Wilmots dennoch nicht geben: "Keiner hat eine Jobgarantie."