Es hatte sich in den vergangenen Tagen bereits abgezeichnet, der Schock sitzt dennoch gerade bei den Fans tief: Christian Streich hat am Montagvormittag verkündet, dass er den SC Freiburg im Sommer verlassen wird.
Es ist keinesfalls übertrieben, vom Ende einer Ära zu sprechen. Von 1995 bis 2011 war das SC-Urgestein Trainer im Freiburger Nachwuchs, die letzten vier Jahre davon fungierte er bereits als Co-Trainer der Herren-Mannschaft. Diese übernahm er im Dezember 2011 komplett.
Wenn Christian Streich im Sommer aufhört, wird er also zwölfeinhalb Jahre Cheftrainer des SC Freiburg gewesen sein. Stolze 29 Jahre hat er dann insgesamt im Verein gearbeitet. "Dieser Verein ist mein Leben. Ein großer Verein, eine großartige Zeit für mich", fand er zur Verkündung seines Rücktritts entsprechend emotionale Worte: "Aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Adieu zu sagen."
Christian Streich habe "lange überlegt und viele Gespräche geführt", nach 29 Jahren sei nun "der richtige Zeitpunkt, um Raum zu geben für neue Energien, neue Leute und neue Möglichkeiten".
Emotionale Worte fand allerdings nicht nur der scheidende Trainer selbst, sondern mit Florian Schmidt-Sommerfeld, genannt Schmiso, auch ein Sky-Kommentator.
"29 Jahre Freiburg - zwölf Jahre die Profis. Christian Streich hört auf. Da geht eine Legende des deutschen Fußballs. Eine Ära, die es heute eigentlich gar nicht mehr gibt. Vor allem: ein Mensch, der dem Fußball so gutgetan hat. Das ist ein harter Tag. Nicht nur für Freiburg", schrieb Schmiso auf X.
Einer Nachfrage, wie es für Christian Streich ab dem Sommer weitergehen könne, wich der Sky-Kommentator dabei aus: "Ich hab grad gar keine Gedanken an seine Zukunft. Das muss erstmal sacken …"
Worte der Anerkennung fanden auch viele Wegbegleiter und Kollegen. So meldete sich mit Xabi Alonso etwa ein anderer Bundesliga-Trainer zu Wort. "29 Jahre in einem Klub sind eine unglaublich lange Zeit. Ich bin dankbar dafür, Christian Streich in einigen Spielen begegnet zu sein, jede dieser Begegnungen war von enormer gegenseitiger Wertschätzung geprägt", zollte der Spanier dem Freiburger in einer Mitteilung von Bayer Leverkusen seinen Respekt.
Es gibt indes bereits erste Berichte über die mögliche Nachfolge von Christian Streich. So vermeldete Sky, dass Julian Schuster momentan einer der Topkandidaten sei. Der frühere Kapitän des SC Freiburg ist dem Klub nach seinem Karriereende verbunden geblieben, arbeitet seit sechs Jahren als Koordinator Talentförderung.
Demnach habe es auch Überlegungen gegeben, Thomas Stamm, den Trainer der zweiten Mannschaft, zu befördern. Der 41-jährige Schweizer werde Streich dem Bericht zufolge aber nicht beerben.