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Am Sonntagnachmittag ging es in Hannover um viel, um sehr viel sogar. Genauer gesagt stritten Deutschland und Österreich um ein Ticket für Olympia 2024. Das DHB-Team ging dank eines mehr erzielten Treffers mit einem minimalen Vorteil ins Spiel, in dem es schließlich die Nerven behalten sollte. Die Auswahl von Bundestrainer Alfred Gíslason setzte sich mit 34:31 durch.
Die deutschen Handballer haben sich damit zum dritten Mal in Folge für die Olympischen Spiele qualifiziert. In Rio holten sie vor acht Jahren Bronze, in Tokio landeten sie vor drei Jahren auf dem sechsten Platz.
"Das bedeutet mir unglaublich viel", gab sich Alfred Gíslason ob seiner zweiten Olympia-Qualifikation mit dem DHB-Team gelöst: "Es war schwierig, die Mannschaft ist sehr jung und sehr unerfahren. Aber sie hat ein riesiges Potenzial und Herz. Sie hat phänomenal gekämpft und ein super Spiel gegen Österreich gemacht."
Für den Bundestrainer ist dieser Triumph auch ein ganz persönlicher Erfolg. Durch die erfolgreiche Qualifikation für Paris 2024 hat sich sein Vertrag beim DHB automatisch bis zur Heim-WM 2027 verlängert. "Ich freue mich sehr, dieses Team weiter betreuen zu dürfen. Diese Mannschaft wird von Jahr zu Jahr stärker werden", sagte Alfred Gíslason gegenüber der ARD.
Dass es mit dem Isländer weitergeht, sorgte auch bei den Profis selbst für Freude. "Wir haben schon vor dem Spiel gesagt, dass Alfred der richtige Trainer ist. Und es ist schön, dass wir das im Spiel gezeigt haben", erklärte Torhüter Andreas Wolff nach dem Spiel.
Die erfolgreiche Olympia-Qualifikation selbst zauberte den Handballern aber auch ein Lächeln ins Gesicht. "Wir spüren Erleichterung", gestand Juri Knorr, dessen Vorfreude auf Olympia 2024 nun "riesengroß" sei. Lukas Zerbe erklärte gar, dass für ihn "ein Kindheitstraum in Erfüllung" gehe.
Dieser Erfolg wollte natürlich angemessen gefeiert werden. Noch auf dem Parkett hakten die DHB-Profis ein, tanzten im Kreis, klatschten gemeinsam mit den Fans und posierten für ein Siegerfoto.
In der Kabine ging es anschließend weiter. Ein Video, das der DHB auf X geteilt hat, zeigt ein paar Ausschnitte der Kabinenparty. Wenig überraschend wurde die erfolgreiche Olympia-Qualifikation dort auch begossen, mutmaßlich mit Bier. Überraschend, fast schon kurios mutet indes die Musikwahl an.
Im Video sind nämlich nicht etwa gängige Partyhits, trendige Tiktok-Songs oder Lieder aus den aktuellen Charts zu hören. Stattdessen läuft etwa Udo Jürgens' Klassiker "Ich war noch niemals in New York".
Ob da womöglich Alfred Gíslason seine Finger im Spiel hatte? Als Udo Jürgens den Song 1982 veröffentlichte, war schließlich keiner der aktuellen Handball-Nationalspieler auf der Welt. Der Bundestrainer war indes immerhin schon 23 Jahre alt. Ein Jahr später wechselte er erstmals nach Deutschland, unterschrieb beim TUSEM Essen.
Unmittelbar nach Schlusspfiff richtete der Isländer den Blick am Sonntagabend jedenfalls nach vorne – sogar über Olympia hinaus: "Ich habe das erste Mal jetzt bei der EM im Januar erlebt, was es ist, für Deutschland auf der Bank zu sitzen bei einem Heimturnier. Und ich würde mich riesig freuen, 2027 eine Heim-WM zu Hause mit dieser Mannschaft zu spielen, wenn sie drei Jahre erfahrener sein wird."
