Rein sportlich spielt der aktuell verletzte Ralf Fährmann beim FC Schalke 04 trotz eines Vertrags bis zum Sommer 2025 keine nennenswerte Rolle mehr. Das wurde nicht zuletzt deutlich, als der neue Gelsenkirchener Trainer Kees van Wonderen über die Situation zwischen den Pfosten sprach.
"Ron-Thorben Hoffmann wird gegen Hannover und Fürth im Tor stehen, Justin Heekeren gegen Augsburg und Ulm. Beide bekommen ihre Chancen", kündigte der Übungsleiter eine Rotation an, um sich zwischen den beiden Schlussmännern zu entscheiden.
Fährmann spielt dabei keine Rolle mehr, viele königsblaue Anhänger:innen dürften dennoch wissen wollen, wie es mit dem 36-Jährigen weitergeht. Er war schließlich nicht nur jahrelang ihr Schlussmann, sondern auch ein absoluter Fanliebling.
So gesehen dürften viele Schalker das Interview, das Fährmann kürzlich in der "Sport Bild" gegeben hat, mit Interesse gelesen haben. "Ich habe mir alles hart erarbeitet, habe gekämpft und gelitten. Diesen Vertrag habe ich mir verdient. So einfach ist das", erklärte er dabei etwa, warum er seinen Vertrag im vergangenen Sommer nicht aufgelöst hat.
Ansonsten blickte der 36-Jährige vor allem auf seine Karriere zurück, auf die Aufs und Abs, die er mit dem FC Schalke erlebt hat. Und er kündigte an, über den Sommer hinaus weiterspielen zu wollen, "sollte es eine interessante Aufgabe sein". Die ganz große Brisanz schien aus dem Interview also nicht herauszugehen.
Sein Arbeitgeber aber war da offenbar anderer Meinung, zumindest einem Bericht der "Bild" zufolge. Demnach musste Fährmann am Mittwoch aufgrund des Interviews nämlich zum Rapport bei der Vereinsführung erscheinen.
Matthias Tillmann, Vorstandsvorsitzender des FC Schalke 04, und Sportchef Ben Manga hätten dem Schlussmann ins Gewissen geredet, zwei Vorwürfe sollen dabei im Raum gestanden haben: Einerseits habe er über interne Vorgänge gesprochen, andererseits habe er das Interview ohne Erlaubnis des Vereins geführt.
Dem stehe allerdings gegenüber, dass der Klub das Gespräch vor der Veröffentlichung per Mail freigegeben habe. Schalke störe es trotzdem, dass Fährmann das Interview zuvor nicht angemeldet habe.
Der Rapport selbst ist dem Bericht zufolge relativ kurz ausgefallen, die Kommunikation sei einseitig gewesen. Demnach haben fast ausschließlich Tillmann und Manga gesprochen. Ein konkretes Ergebnis gäbe es nicht.
Eine Vertragsauflösung, das hatte Fährmann bereits im Sommer und jüngst auch mit seinen Aussagen im Interview betont, scheint nicht infrage zu kommen.