Arminia Bielefeld hat in der vergangenen Saison den Weg vorgezeichnet, in den nun auch Schalke 04 hineinzuschlittern droht: von der Bundesliga in die 3. Liga in gerade einmal zwei Spielzeiten. Derweil machen die Gelsenkirchener Anstalten, es ihren westfälischen Nachbarn gleichzutun.
Nach acht Spieltagen rangiert Schalke aktuell auf Tabellenplatz 16 in der 2. Bundesliga. Nach ausbleibenden Erfolgen wurde bereits die "Reis-Leine" gezogen und Cheftrainer Thomas Reis entlassen, als Interimscoach übernimmt vorerst Matthias Kreutzer. Personell könnte das nicht die letzte große Änderung gewesen sein.
Wie die "Bild" berichtet, soll vereinsintern ein Königssturz wie aus einem Shakespeare-Drama in Planung sein. Demnach bilde sich bei Schalke derzeit eine nicht näher erläuterte Opposition gegen die aktuelle Vereinsführung, deren Ziel es sein soll, den derzeitigen Aufsichtsrat um Axel Hefer abzusetzen und einen neuen zu konstituieren.
Um das zu erreichen, soll laut "Bild" eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden, die mindestens zehn Prozent der insgesamt 178.000 stimmberechtigten Mitglieder beantragen müssten. Für die Nachbesetzung soll es auch bereits einen Favoriten geben: den derzeitigen Manager des 1. FC Union Berlin, Oliver Ruhnert.
Ruhnert selbst hat eine ausgeprägte Vergangenheit bei Schalke 04, war von 2007 bis 2018 in diversen Funktionen für den Verein tätig, unter anderem als Chefscout und Leiter der Nachwuchsabteilung. Er ist weiterhin Vereinsmitglied und soll dem Vernehmen nach weiterhin enge Beziehungen zu Schalke pflegen. Bei Union führte Ruhnert als Manager den Verein sensationell von der 2. Bundesliga in die Champions League.
Wie die "Ruhr Nachrichten" berichten, soll er einen Abschied aus Berlin sogar ernsthaft in Erwägung ziehen, da er seine Mission bei Union als erfüllt ansehe und außerdem genervt sei von der Pendelei zwischen seinem Wohnort Iserlohn und Berlin.
Der spektakuläre Plan also sei es, Ruhnert nach Saisonende zu Schalke zu lotsen und bis dahin mit Horst Heldt vorliebzunehmen. Auch Heldt hat eine Schalker Vergangenheit. Zwischen 2010 und 2016 leitete er als Sport-Vorstand die Geschicke des Vereins.
Wie konkret die scheinbar geplante Personalrochade ist und wie erfolgreich der Umsturzversuch tatsächlich werden könnte, ist unterdessen kaum seriös zu beurteilen. Entscheidend werden auch die Ergebnisse in den kommenden Wochen sein. Am Sonntag trifft Schalke auf Hertha BSC.