Der HSV kommt in dieser Saison einfach nicht richtig in Fahrt. Im dritten Spiel nach der Trennung von Steffen Baumgart kamen die Hamburger nicht über ein 1:1-Unentschieden bei Aufsteiger SSV Ulm hinaus, verpassten damit wie schon beim 2:2-Remis gegen den SV Darmstadt 98 in der Vorwoche wichtige Punkte im Rennen um die Aufstiegsränge.
Zugleich ist der anfängliche Schwung, den Interimstrainer Merlin Polzin rund um den 3:1-Erfolg beim Karlsruher SC in die Mannschaft gebracht zu haben schien, schon wieder etwas dahin. Steht der 34-Jährige am Samstag gegen Greuther Fürth als Teilzeitchef also zum vorerst letzten Mal an der Seitenlinie?
Denn trotz des Vertrauens, das Sportvorstand Stefan Kuntz dem Interimstrainer bis Weihnachten ausgesprochen hat, ist klar, dass sich der HSV-Boss auch nach Alternativen für die Trainerbank umschaut.
Bruno Labbadia wurde heiß gehandelt, eine dritte Amtszeit beim Hamburger SV scheint mittlerweile aber vom Tisch zu sein. Der "Kicker" bestätigt nun auch Berichte aus Schweden, wonach der Traditionsklub in Gesprächen mit Henrik Rydström von Malmö FF war. Die Wortwahl aber bewegt sich durchgängig im Konjunktiv, auch seine Anstellung ist wohl vom Tisch.
Aus dem Bericht aber geht hervor, dass die jüngsten beiden Unentschieden "gegen eine Weiterbeschäftigung" von Polzin sprechen. Sportvorstand Kuntz und Claus Costa, Direktor Profifußball bei den Rothosen, müssen ihre Suche nach einem neuen Übungsleiter also wohl intensivieren.
Laut "Kicker" fahndet Kuntz aber nicht nur nach einem passenden Trainer für den HSV. Demnach will der Sportvorstand dem Übungsleiter auch einen neuen Chef vorsetzen.
Gesucht werde eine Person, die eine neu zu schaffende Stelle zwischen dem Sportvorstand und dem Trainerstab besetzen soll. Dieser Posten könnte Technischer Direktor heißen und solle vor allem den Trainer unterstützen.
Dass es eine solche Verstärkung in Hamburg benötigt, habe Kuntz nicht erst in den vergangenen Tagen für sich abgeleitet. Vielmehr soll er schon vor der Trennung von Baumgart erste Gespräche mit möglichen Kandidaten für den neuen Posten geführt haben.
Welche Namen dabei gehandelt werden, geht aus dem Bericht indes nicht hervor. Klar scheint damit aber auch unabhängig vom Heimspiel gegen Greuther Fürth am Samstag, dass den HSV-Verantwortlichen eine arbeitsreiche Winterpause bevorsteht.
Neben dem möglichen Trainerwechsel und der eventuellen Anstellung eines Technischen Direktors soll der HSV auch Veränderungen am Kader anstreben. Die "Bild" berichtete zuletzt, dass bis zu vier Profis den Verein verlassen können, im Sturm und im Tor könnte der Klub nochmal nachlegen. Und mit Jean-Luc Dompé, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, würde der Hamburger SV gerne verlängern.