In Hamburg ist man sich nicht sicher. Wird Aufstiegsheld Davie Selke den HSV nach nur einem Jahr wieder verlassen?
Anfang des Jahres schien die sportliche Zukunft von Davie Selke beim Hamburger SV geklärt. Der Torjäger, mit seinen Treffern maßgeblich am Wiederaufstieg beteiligt, betonte mehrfach, wie wohl er sich in der Hafenstadt fühlt.
Darüber hinaus war Selke durch eine automatisch greifende Vertragsklausel eigentlich bis Sommer 2026 gebunden. Doch wie das "Hamburger Abendblatt" berichtete, ließ Selke diese Klausel im Frühjahr auf eigenen Wunsch streichen. Seitdem wird frei verhandelt.
Der HSV möchte den 30-Jährigen unbedingt halten und hat ihm dem Vernehmen nach ein neues Arbeitspapier über zwei Jahre mit Option angeboten. Selke selbst soll, wie die "Sport Bild" berichtet, hingegen auf eine dreijährige Laufzeit bestehen – bei einem Jahresgehalt von 1,8 Millionen Euro.
Eine Einigung ist bislang nicht in Sicht. Bis "Mitte, spätestens Ende Juni" will Selke einen Vertrag unterzeichnet haben, heißt es laut "Sport Bild".
Der Poker um Selke wird aber nicht nur von Gehaltsfragen bestimmt. Laut "Sport Bild" beschäftigt sich der Angreifer auch mit Optionen außerhalb Hamburgs – trotz grundsätzlicher Bereitschaft, bei den Rothosen zu bleiben.
Ein Wechsel innerhalb der Bundesliga scheint möglich: Wie Sky nun berichtet, soll Union Berlin interessiert sein. Bei den Eisernen würde Selke auf Steffen Baumgart treffen, unter dem er bereits beim 1. FC Köln und zuletzt beim HSV gespielt hat. Das Verhältnis zwischen beiden gilt als eng.
Auch international soll der Stürmer gefragt sein. Vereine aus den USA, England, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten sollen Kontakt aufgenommen haben. Ob sie mit den Vorstellungen Selkes in puncto sportlicher Herausforderung und Gehalt übereinkommen, bleibt abzuwarten.
Für zusätzliche Dynamik im Transferpoker sorgt ein neues Gerücht aus Belgien. Wie der oft gut informierte Transferjournalist Sacha Tavolieri auf X berichtet, hat der HSV ein Angebot für Matija Frigan abgegeben.
Der 22-jährige Kroate steht noch bis 2028 beim belgischen Erstligisten KVC Westerlo unter Vertrag. In der vergangenen Saison erzielte Frigan in 41 Pflichtspielen 14 Tore und bereitete vier weitere Treffer vor. Sein Marktwert liegt laut "Transfermarkt.de" bei fünf Millionen Euro.
Frigan, 15-facher kroatischer U21-Nationalspieler, soll sich bereits in "fortgeschrittenen Gesprächen" mit dem HSV befinden. Über eine mögliche Ablösesumme müsste noch verhandelt werden.
Die Personalie dürfte auch im Kontext der Selke-Verhandlungen von Bedeutung sein: Mit Robert Glatzel ist die zentrale Sturmposition ohnehin prominent besetzt, zudem läuft der Vertrag mit Ransford Königsdörffer noch bis 2026.
Ein dritter Mittelstürmer wie Frigan würde die Planung im Angriff abrunden – oder einen Abgang von Selke wahrscheinlicher machen.