Leistungsträgerin beim FC Bayern, Kapitänin im DFB-Team, sieben Titel und in jungen Jahren bereits zwei Kreuzbandrisse: Giulia Gwinn hat mit 25 Jahren schon viel erlebt. Über vieles davon schreibt sie in ihrem Buch "Write your own story – Mein Weg vom Bolzplatz in die Weltspitze".
Seit dem 21. Mai können Fans das Buch kaufen, einzelne Ausschnitte gab es bereits im Voraus zu lesen. So berichtet die Nationalspielerin etwa von einem emotionalen Telefonat mit Bayern-Patron Uli Hoeneß, nachdem sie sich das zweite Mal das Kreuzband gerissen hat.
Gwinn schreibt in dem Buch aber nicht nur über Themen, die direkten Bezug zum Fußball haben. Sie widmet sich auch gänzlich anderen Problemen abseits des Platzes. "Auch ich erlebe Sexismus. Ich bekomme immer wieder Nacktbilder von Männern zugesendet. Sogenannte Dickpics, auf denen ihr Geschlechtsteil zu sehen ist", schreibt die 25-Jährige.
Derartige Fotos seien bei Weitem keine Seltenheit. "Alle paar Tage" trudle bei Instagram etwas ein, die Aufnahmen stammen stets von anonymen Accounts. "Es ist einfach eine geschmacklose Belästigung", findet Gwinn dafür deutlich Worte.
Im Laufe der Jahre habe sie sich "nach und nach eine Art Radar für solche Nachrichten angeeignet". Viele Nachrichten, hinter denen die Abwehrspielerin des FC Bayern entsprechende Bilder vermutet, öffnet sie daher gar nicht mehr. Ihre klare Empfehlung für den Umgang:
So freizügig wie einige ihrer Follower werde sich Gwinn indes selbst nicht zeigen. Dem "Playboy" hat sie eine klare Absage erteilt. "Schöne und ästhetische Fotos, ohne Frage", schreibt die 25-Jährige in ihrem Buch. "Aber nichts für mich. Mal ein Bikinifoto auf meinem Account zu posten, ist okay. Alles andere überschreitet meine persönliche Grenze."
Das gilt folglich auch für vergleichbare Online-Auftritte – etwa bei Onlyfans. "Viele Influencerinnen und Frauen aus anderen Bereichen verdienen dort viel Geld", weiß Gwinn. "Teilweise sehr, sehr viel Geld, das kriege ich mit."
Das aber locke sie nicht. "Ich denke keine Sekunde über die Anfrage von Onlyfans nach. Niemals werde ich so etwas machen", schließt die DFB-Kapitänin in aller Deutlichkeit aus.
Stattdessen denkt sie nun ans Sportliche. Mit dem DFB-Team tritt Gwinn in diesem Sommer bei der EM in der Schweiz an, zuvor stehen noch zwei Spiele in der Nations League an.