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"Leon": Warum RTL mit seinen "GZSZ"-Spin-offs einfach nicht aufgibt

Susan Sideroupolos und Daniel Fehlow

Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet.
"Leon – Glaub nicht alles, was du siehst" zeigt das Soap-Comeback von Susan Sideropoulos.Bild: RTL / © Pascal Bünning
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"Leon": Warum RTL mit seinen "GZSZ"-Spin-offs einfach nicht aufgibt

15.02.2022, 12:5015.02.2022, 13:03
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"Leon – Glaub nicht alles, was du siehst" ist bereits das dritte Spin-off zu "Gute Zeichen, schlechte Zeiten", das RTL innerhalb recht kurzer Zeit an den Start bringt: Heute Abend zur Primetime um 20.15 Uhr gibt es den Ableger als TV-Event in Spielfilmlänge, als achtteilige Serie bei RTL+ erschien das neue Format mit Daniel Fehlow und Susan Sideropoulos schon am 31. Januar.

Schon "Sunny – Wer bist du wirklich?" (zwei Folgen) und "Nihat – Alles auf Anfang" (komplett) hatte RTL nicht etwa nur bei TVNow (jetzt: RTL+) als Stream bereitgestellt, sondern auch im linearen Programm angeboten – insgesamt mit überschaubarem Erfolg. Insoweit verwundert es durchaus, dass jetzt mit "Leon" noch einmal nachgelegt wird. Allerdings ändert der Kölner Sender seine Taktik bei der Ausstrahlung erneut und ködert das Publikum zudem mit einer Ladung Nostalgie.

"Leon": RTL gibt nicht auf mit seinen "GZSZ"-Spin-offs

Sarah (Susan Sideroupolos), Leon (Daniel Fehlow) 

Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet.
Das "GZSZ"-Traumpaar ist wieder vereint.Bild: RTL / Oliver Ziebe

Bei "Sunny" war RTL 2020 nur zögerlich. Die Serie wurde im Fernsehen mit zwei Episoden (von 20) nur angeteast, dann mussten die Interessenten zu TVNow switchen. Mit durchschnittlich 1,32 Millionen Zuschauern laut "dwdl.de" performte die Produktion zwar gut bei der jungen Zielgruppe, sackte im Vergleich zur vorangestellten Hauptserie (2,67 Millionen Zuschauer) aber stark ab.

Und auch mit "Nihat" lief es nicht wirklich überragend. Hier agierte RTL schon mutiger und strahlte über zwei Abende verteilt die ganze Serie auch linear aus, am zweiten Tag ging dem TV-Ableger jedoch mächtig die Puste aus – nach Angabe von "quotenmeter.de" standen für die letzten beiden Folgen nur noch ein Gesamtmarktanteil von 4,6 Prozent zu Buche.

Für "Leon" hat sich der Sender jetzt aber noch einmal etwas anderes überlegt: Die im Fernsehen gezeigte Spielfilmfassung soll dazu anreizen, die Serie bei RTL+ zu schauen, doch auch umgekehrt soll die Rechnung funktionieren. RTL-Executive-Producerin Christiane Ghosh kommentiert die ungewöhnliche Veröffentlichungsstrategie jedenfalls wie folgt:

"Wer am 15. Februar schon die Serie gesehen hat, sollte dennoch nicht auf den Spielfilm mit exklusiven Bonusszenen verzichten. Und wer mit dem Movie einsteigt, wird garantiert auch die Serie streamen wollen."

Dabei ist aber unklar, worin genau sich die beiden Fassungen ergänzen. Die Serie beim Streaming-Dienst fasst acht Folgen à rund 24 Minuten, der RTL-Spielfilm dauert (mit Werbung) lediglich knapp zwei Stunden. Dass im Zusammenhang mit letztgenanntem dann aber von "Bonus-Szenen" die Rede ist, irritiert, da seine Laufzeit deutlich kürzer ist. Auf den ersten Blick würde man eher davon ausgehen, dass die Serie fürs reguläre Fernsehen schlicht aufs Wesentliche zusammengekürzt wurde.

Der Sender lässt sich insoweit vorab nicht in die Karten schauen, sondern baut auf die Neugier der Fans. Die Straffung der Spielzeit ergibt aber in jedem Fall Sinn, zumal die vorige "Nihat"-Offensive dem Primetime-Publikum offensichtlich zu viel zugemutet hatte.

"GZSZ": "Leon"-Serie will mit Nostalgie ködern

Vielversprechender als die letzten Spin-off-Versuche ist "Leon" daneben aber auch noch aus einem anderen Grund: Mit den Hauptdarstellern Daniel Fehlow und Susan Sideropoulos könnte das Projekt auch ehemalige Fans noch einmal ins Boot holen, die die Hauptserie eigentlich schon vor Jahren aufgegeben hatten.

Susan Sideropoulos verließ die Show 2011 nach zehn Jahren, eine ganze Generation von Zuschauern verbindet "GZSZ" mit ihr – und natürlich Daniel Fehlow, der sogar immer noch (bzw. wieder) mit dabei ist. Der von ihm verkörperte Leon Moreno und Sideropoulos' Verena Koch bildeten eines der Soap-Traumpaare schlechthin, das nun quasi wieder aufersteht. Ein Konzept, das für RTL tatsächlich funktionieren könnte, gleichwohl die Drehbuchautoren freilich einige Verrenkungen unternehmen mussten, um der 41-Jährigen ihr Comeback zu verschaffen – denn Verena ist tot.

Wenn sich aber eine Serie so etwas erlauben kann, dann eben eine Seifenoper à la "GZSZ", die auch gar nicht den Anspruch hat, durch und durch realistisch zu sein.

Susan Sideropoulos könnte bei "Leon" der Schlüssel zum Erfolg sein.
Susan Sideropoulos könnte bei "Leon" der Schlüssel zum Erfolg sein.Bild: RTL / © Pascal Bünning

Dass das Gerüst der Handlung mehr an einen Rosamunde-Pilcher-Roman erinnert als an irgendetwas anderes, wird die Stammzuschauerschaft der neuen Serie daher sicherlich nicht allzu sehr nachtragen: Leon beginnt mit seinem Sohn ein neues Leben an der Ostsee und trifft dort eine Frau (Sarah), die wundersamerweise aussieht wie seine vor Jahren verstorbene Gattin Verena. Geschichten, wie sie nur das werktägliche Vorabendprogramm von RTL schreibt.

Sollte "Leon" tatsächlich erfolgreicher laufen als "Sunny" und "Nihat" (und dafür sprechen gleich mehrere Gründe), kann der Sender sich auf die Schulter klopfen. Dann wäre aber auch die Zeit gekommen, sich einzugestehen, dass Seitenprojekte zu etablierten Soaps die Menschen nur unter ganz gewissen Bedingungen interessieren – genau, wie es offenbar unmöglich ist, heute noch komplett neue Soaps neben "GZSZ" und "Unter uns" zu etablieren.

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