Das Dschungelcamp zählt nicht nur zu den erfolgreichsten, sondern auch den umstrittensten Reality-Formaten im deutschen Fernsehen. Vor dem Start der neuen Staffel am 19. Januar meldet sich nun die Tierrechtsorganisation Peta zu Wort. Diese hat RTL ein Angebot unterbreitet.
Das Anliegen bezieht sich darauf, dass im Dschungelcamp regelmäßig tote Tiere (oder zumindest Teile davon) von den teilnehmenden Promis bei Prüfungen verspeist werden oder auch lebende Tiere als Kulisse dienen – jeweils zu Unterhaltungszwecken. Das passt Peta überhaupt nicht.
Über sein Presseportal verkündet Peta: "Moralisches Angebot: Peta will satte 100.000 Euro an den Sender RTL zahlen, sofern dieser das Dschungelcamp dieses Jahr und in Zukunft tierfreundlich und komplett vegan gestaltet."
Bereits vergangene Woche sei die Offerte unterbreitet worden. Die Tierschutzorganisation gibt zu bedenken: "Seit 20 Jahren werden im Rahmen dieser Sendung exotische Tiere gegessen, gequält, getötet und für 'Dschungelprüfungen' missbraucht." Bereits seit Jahren fordert Peta, diesen "Tiermissbrauch zu Unterhaltungszwecken" zu stoppen.
Peter Höffken, Fachreferent bei Peta Deutschland, erklärt in der Mitteilung: "Es ist an der Zeit, eine neue Ära einzuläuten und sämtliche Prüfungen ohne Tiere zu gestalten sowie die komplette Verpflegung auf vegan umzustellen. Tiere für eine bessere Quote im Live-Fernsehen auszubeuten, ist ekelhaft und schändlich."
Mit den angebotenen 100.000 Euro könnte das Dschungelcamp in eine "tierleidfreie Zone umgewandelt werden". Peta verweist auch darauf, dass im Dschungelcamp exotische Tiere zu sehen sind, was als besonders kritisch bewertet wird: "Nicht an den Menschen gewöhnte Tiere leiden so oft unter Stress und Todesangst."
Tatsächlich leben viele Dschungelprüfungen speziell von den Tieren, die darin zum Einsatz kommen. Beispielsweise müssen Promis durch dunkle Tunnel kriechen, in denen sich Tiere tummeln, oder auch mal ein "Kakerlakenbad" nehmen.
Auf Nachfrage von watson reagiert RTL auf das Angebot beziehungsweise die Vorwürfe von Peta. Ein Sprecher stellt klar, dass der Sender bereits Maßnahmen zum Schutz der Tiere ergreift:
Grundsätzlich werde auf einen "sach- und artgerechten Umgang mit den Tieren" Wert gelegt. Die RSCPA habe auch jederzeit das Recht zu unangekündigten Kontrollen und Überprüfungen vor Ort. Weiter heißt es: "Für die Dschungelprüfung musste kein Tier extra sterben. Es handelt sich um Fleischabfälle lokaler Metzgereien, die sowieso entsorgt worden wären."
Was die Verpflegung der Promis vor Ort betrifft, gebe es "genug Alternativen für unterschiedliche Ernährungsweisen". Vegane Ernährung sei genauso freiwillig wie der Verzehr von Fleisch.