Eingefleischte "Wer wird Millionär"-Fans hatten sich eigentlich auf eine extra lange Folge der Quizsendung mit Günther Jauch gefreut. Doch wegen einer kurzfristigen Programmänderung endete die Folge am Montagabend im linearen Programm bereits um 22.20 Uhr. Dann zeigte RTL nämlich die NFL-Playoffs.
Die Partie zwischen den Buffalo Bills und Pittsburgh Steelers sollte eigentlich schon gestern stattfinden, wurde aber wegen eines schweren Schneesturms im Bundesstaat New York auf Montag verschoben. Immerhin: Den Rest der "WWM"-Folge konnten Zuschauer:innen kostenlos beim Streamingdienst RTL+ anschauen.
Auf X (ehemals Twitter) kam die kurzfristige Programmänderung trotzdem nicht gut an:
Doch wer sich sonst an skurrilen Anekdoten der Kandidat:innen erfreut, kam auch in dieser Folge wieder auf seine Kosten. Gleich die erste Person, die sich Günther Jauchs Fragen stellte, konnte mit einer peinlichen Nacktgeschichte aufwarten.
Doch von vorne: Nele Turtschan laufen gleich zu Beginn ein paar Tränen über die Wange, als sie es auf Anhieb in den Ratestuhl schafft. Was folgt, ist ein recht holpriger Start, aber danach gelingt es der Kandidatin sich wieder zu fangen. Sie beantwortet eine Frage nach der anderen richtig, bis Jauch ihr schließlich eine peinliche Story aus ihrer Zeit als Psychologie-Studentin entlocken will.
"Kann es sein, dass ich Sie schon mal irgendwo gesehen habe?", fragt er gespielt unschuldig. Nach einigem Zögern erklärt Turtschan dann von einem schrägen Fauxpas: Während der Corona-Pandemie sei sie vor Beginn einer Online-Vorlesung duschen gewesen und habe gleichzeitig Nudeln gekocht. Mit umgewickeltem Handtuch habe sie sich dann samt Nudeln vor den Laptop gesetzt, und zwar mit ausgeschalteter Kamera.
"Dann ist mir beim Essen eine Nudel aufs Touchpad gefallen und auf einmal war die Kamera bei mir an. Ich wusste es aber nicht und hab dann nur entspannt weitergegessen", erzählt die Kandidatin. Als ihr dann ein Kommilitone "Guten Appetit" gewünscht hätte, habe es ihr gedämmert und sie habe schnell wieder ihre Kamera ausgeschaltet. Da war es aber schon zu spät.
Denn ihr Handtuch war nach unten gerutscht. "Fünf Minuten später haben wir eine Gruppenarbeit gemacht und dann hat der Professor gesagt: 'Ich schick sie jetzt in die Gruppenräume, wäre schön, wenn Sie dann nicht nackt Nudeln essen'", erinnert sich Turtschan lachend und sorgt damit auch für Gelächter im Studio.
Bei der 32.000 Euro-Frage kippt die gute Stimmung allerdings. Jauch will wissen, auf wen angeblich der Begriff "Geldwäsche" zurückgehe, weil das kriminell verdiente Geld wirklich in Waschsalons investiert wurde. Die Antwortmöglichkeiten sind:
Als Turtschan Pablo Escobar hört, ruft sie direkt "A" und erklärt, nachdem Jauch die restlichen drei Antwortmöglichkeiten vorgelesen hat, dass sie vor der Sendung noch etwas dazu gelesen habe. Sie scheint sich sehr sicher zu sein, doch Jauch schafft es, sie durch einige (berechtigte) Nachfragen zum Grübeln zu bringen.
Turtschan nutzt den Telefon-Joker, der fast noch mehr Verwirrung stiftet, als er erst auf Al Capone und dann doch auf Pablo Escobar tippt. Am Ende verlässt sich die Kandidatin auf ihre Intuition und wählt Antwort A. Doch die richtige Antwort wäre C: Al Capone gewesen. So musste sie sich sichtlich geknickt mit 500 Euro zufriedengeben.
Auch der Folgekandidat konnte eine skurrile Anekdote mit dem Publikum teilen. Vor Jahren lebte Michael Bertram mit seiner jetzigen Frau in einer Fernbeziehung: er in Leipzig, sie in Madrid. Und sie überlegte damals in ihre Heimat Peru zurückzukehren.
Um das zu verhindern, stand für Bertram fest: Er muss ihr einen Heiratsantrag machen. Einen Verlobungsring hatte er aber nicht parat, also griff er kurzerhand zu Alufolie und bastelte daraus einen Ring. Was für manch eine Frau vielleicht ein Trennungsgrund gewesen wäre, nahm Bertrams Frau mit Humor und sagte letztlich "Ja". Ein Jahr späte folgte die Hochzeit.
Und seine Ehefrau ist es auch, die den Kandidaten begleitet, als er sich am Montagabend relativ souverän zur 32.000 Euro-Frage quizzt. Die lautet: "Am 4. April 2024 wird welches Jubiläum gefeiert?"
Mit der Unterstützung des Telefon-Jokers legt er sich auf B fest und liegt damit goldrichtig. Bei der musikalischen Folgefrage ist dann aber Schluss: Jauch wollte wissen, welche Künstlerin 2023 zehn Jahre nach "A" das Album "A+" veröffentlichte. Bertram kannte die Antwort trotz 50:50-Joker nicht und stieg aus. Die richtige Antwort wäre Agnetha Fältskog gewesen.
Als Yvonne Speckhardt auf Jauchs Ratestuhl Platz nimmt, weiß der Moderator noch nicht wie viele Nerven sie ihn an diesem Abend noch kosten wird. Schon bei der 1.000 Euro-Frage kommt die Kandidatin ins Straucheln: "Was wird im Süden Chinas gesprochen?" Die einzig sinnvolle Antwort lautet "Kantonesisch". "Provinzorisch", "Bundesländlisch" und "Departmentisch" sind natürlich Nonsens.
Doch Speckhardt steht völlig auf dem Schlauch, wie sie selbst mehrfach betont. Jauch geht mit ihr mehrmals die Antwortmöglichkeiten durch, zusammen zerlegen sie die einzelnen Worte, doch für eine gefühlte Ewigkeit scheint sie völlig ahnungslos zu sein. Sie würde gleich weinen, sagt die Kandidatin irgendwann. Aber das will Jauch nicht zulassen:
Am Ende legt er ihr wirklich fast die richtige Antwort in den Mund – eine schwere Geburt. Zu dem Zeitpunkt hätte man nicht geglaubt, dass die Kandidatin schließlich um satte 32.000 Euro spielt. Dafür will Jauch von Speckhardt wissen: "Folgt man der Wortherkunft der gebräuchlichen Bezeichnung für den betreffenden Kalendermonat, dann ist der im Jahresverlauf …?"
Auf X sorgt der Schwierigkeitsgrad dieser Frage für einige Diskussionen:
Feststeht: Mit Latein-Grundkenntnissen ist diese 32.000 Euro-Frage wirklich leicht zu beantworten. "Septem" bedeutet sieben, dementsprechend wäre der neunte Monat September gemäß der Wortherkunft der siebte. Speckhardt tappt jedoch trotz 50:50-Joker im Dunkeln und steigt deshalb mit den erspielten 16.000 Euro aus.
Die letzte Kandidatin hat an diesem Abend die größten Erfolgsaussichten: Natascha Kapp darf kommende Woche noch einmal wiederkommen und um 64.000 Euro spielen.