Seit dem 10. Oktober ist es offiziell: Rammstein gehen 2024 wieder auf Tour. Dabei hatte es in den vergangenen Monaten heftige Spekulationen um die Zukunft der Band gegeben, nachdem mehrere Frauen Vorwürfe gegen Till Lindemann erhoben hatten. Zwischenzeitlich ermittelte sogar die Staatsanwaltschaft Berlin gegen den Sänger, nach wenigen Wochen wurden die Ermittlungen aber schon wieder eingestellt.
Am 11. Oktober gab die Band dann auch die genauen Tour-Daten bekannt. Wie 2023 stehen auch im kommenden Jahr zwei deutsche Städte auf dem Plan. Zumindest eine der Stationen verwundert allerdings.
Die Stadion-Tour beginnt am 11. Mai in Prag. Danach folgen zwei Konzerte in Dresden am 15. und 16. Mai. Zwei Auftritte in Gelsenkirchen am 26. und 27. Juli werden die Tour abschließen.
Während Gelsenkirchen allerdings eine beliebte Location für große Acts ist, verwundert die Dresden-Ankündigung ein wenig. Viele werden sich nun fragen: Warum spielen Rammstein nicht stattdessen in Frankfurt, München, Hamburg oder ihrer Heimatstadt Berlin? Schließlich gab es 2023 München- und Berlin-Konzerte.
Ein erster Verdacht lautet: Die Planung könnte knifflig gewesen sein, da kommendes Jahr die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland stattfindet. Viele Stadien sind daher schon lange besetzt. Auf watson-Anfrage äußern sich mehrere Stadien-Betreiber.
Eine Sprecherin des Olympiastadions Berlin nennt dann tatsächlich die bevorstehende EM als Hindernis für Rammstein-Shows. Auch für andere Musik-Acts ist in diesem Zeitraum kein Platz:
Etwas vage geben sich die Verantwortlichen vom Deutsche Bank Pank in Frankfurt. Hier wird um Verständnis dafür gebeten, "dass wir Einzelheiten zu Gesprächen und Verhandlungen mit Veranstaltern sowie die Gründe für die 'Standortwahl von Tourneeterminen' nicht kommentieren". Grundsätzlich seien derartige Entscheidungen beispielsweise abhängig von der Verfügbarkeit der in Frage kommenden Austragungsorte, von vertraglichen- und rechtlichen Aspekten oder den terminlichen Abstimmungen.
Die Ansage aus München gleicht derweil der aus Berlin: Auch hier gab es "keinen Terminslot" mehr für Rammstein. Da das Stadion, wie auch die Locations in Frankfurt und Berlin, häufig für Fußball-Events genutzt wird, bleibt für Konzerte ohnehin nur ein begrenzter zeitlicher Spielraum.
Denkbar wäre es obendrein, dass die Vorwürfe gegen Lindemann der Band so weit geschadet haben, dass Rammstein in bestimmten Städten jetzt nicht mehr gebucht werden. Dies hat sich aber nicht bestätigt. Dagegen spricht ohnehin, dass die letzte Tour selbst im Lichte der Anschuldigungen gegen den Frontmann ein großer kommerzieller Erfolg war.