Der Rundfunkbeitrag wird seit Jahren immer wieder diskutiert. Während der öffentlich-rechtliche Rundfunk schon lange auf eine Erhöhung pocht, wird öffentlich meist eher über das Gegenteil diskutiert. Ein Abo-Modell oder eine Senkung des Beitrags stehen immer wieder im Fokus der Debatte.
Vor Kurzem entflammte die Diskussion dann erneut. Franziska Brandmann, Bundesvorsitzende der jungen Liberalen, forderte in einem Interview eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Besonders im Fokus dabei: die Unterhaltungsshows von ARD und ZDF. Nun hat die ARD sich selbst zu diesem Punkt der Kritik geäußert und ganz klar Stellung bezogen.
Brandmann hatte im Interview deutlich gemacht, wo sie die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Zukunft sieht. "Es muss Schluss sein mit Unterhaltungsformaten, die jedes Jahr mehrere Millionen kosten und von Studierenden und Auszubildenden mitfinanziert werden", stellte sie gegenüber der "Rheinischen Post" klar. Ihrer Meinung nach fließe "ein riesiger Teil der Rundfunkgebühren" in Formate, die "zur Meinungsbildung und politischen Information null beitragen." Ihr Standpunkt:
Bei den Öffentlich-Rechtlichen selbst kann man die Kritik wohl eher nicht nachvollziehen. Ein ARD-Sprecher erklärte auf watson-Anfrage:
Sowohl der Gesetzgeber als auch das Bundesverfassungsgericht hätten das in der Vergangenheit bestätigt, heißt es weiter. Der Sprecher betont auch, dass "Unterhaltung für die Menschen einen hohen Stellenwert" habe und "zum Zusammenhalt der Gesellschaft in ihrer Vielfalt" beitrage. Für die Zukunft der Unterhaltungsshows bei ARD und ZDF bedeutet das:
Zumindest die ARD plant also nicht, ihr Unterhaltungsprogramm in Zukunft zu verschlanken.
Das ZDF wollte sich zu einer entsprechenden Anfrage bisher nicht äußern. Dass die Diskussion rund um den Rundfunkbeitrag nun aber abebbt, ist eher unwahrscheinlich. Gerade erst wurde bekannt, dass das Land Niedersachsen nicht bereit ist, den Rundfunkbeitrag zu erhöhen. "Vor dem Hintergrund der aktuell laufenden Reformdebatten zwischen den Ländern und den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten" lasse sich eine Beitragserhöhung aktuell nicht vertreten, sagte etwa Jörg Mielke, Chef der niedersächsischen Staatskanzlei der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".
Wie der NDR berichtet, müssen unter anderem ARD und ZDF ihren Finanzbedarf bis Ende April bei der Kommission zur ERmittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) anmelden. Eine endgültige Entscheidung wird wohl im kommenden Jahr fallen.