Am 26. Januar ließ König Charles III. sich in eine Londoner Klinik einweisen. Bei einer Untersuchung war zuvor eine vergrößerte Prostata festgestellt worden, wegen der Charles nun behandelt werden sollte, teilte der Palast mit. Drei Tage später konnte der Monarch das Krankenhaus wieder verlassen.
Am 5. Februar machte der Palast offiziell, dass Charles an Krebs erkrankt ist. Das sei während seines Krankenhausaufenthalts festgestellt worden. Um welche Art von Krebs es sich handelt, sagte der Palast allerdings nicht.
Dass die Öffentlichkeit Details zum Gesundheitszustand des britischen Monarchen erfährt, ist ungewöhnlich. Bisher hielt der Hof sich mit Auskünften dazu, wie es den Mitgliedern der Königsfamilie geht, stets zurück. Der Palast bestätigte meist lediglich, wenn einer der Royals im Krankenhaus behandelt wurde. Das wurde häufig jedoch erst publik, wenn die Person bereits wieder zu Hause und auf dem Weg der Genesung war.
Royal-Experte Jürgen Worlitz hat dazu eine klare Meinung. "Jeder Mensch hat ein Recht auf Privatsphäre, auch König Charles", sagt er im Gespräch mit watson. Das ist auch der Grund, warum der Palast sich bis dato nicht zu Details über den Krebs geäußert hat.
Er gibt aber auch zu bedenken, dass Charles sich darüber bewusst sein muss, was er damit auslöst, Details zu seinem Gesundheitszustand öffentlich zu machen. "Man würde denken, dass die Medien so fair sind und das respektieren. Aus Erfahrung müsste er aber wissen, dass sie das nicht tun", sagt er.
Die Kommunikationsstrategie des Palastes hatte für viel Aufsehen gesorgt. Nicht nur, weil sowohl die Erkrankung von Charles als auch die Tatsache, dass Prinzessin Kate in einer Klinik lag, sehr schnell hintereinander kommuniziert wurden.
Worlitz ist der Meinung, dass der Palast mit seiner Kommunikationsstrategie bezüglich Charles' Gesundheit eine klare Linie verfolgt. Zwar werde das Thema dadurch nicht zur Ruhe kommen, sagt der Experte. Doch er fügt hinzu:
Doch Worlitz gibt auch zu bedenken, dass die Öffentlichkeit trotz der neuen Kommunikationsstrategie nicht jedes Detail zu Charles' Zustand kennt. "Über den wirklichen Krankheitsstatus wissen wir gar nichts", stellt er klar. Er selbst gehe davon aus, dass die Krebsdiagnose ein Nebenbefund war, der bei der Prostata-Behandlung festgestellt wurde. Dadurch, dass der Krebs so früh erkannt wurde, sei er nun allerdings einzudämmen.
Charles hatte sich einem Statement zufolge bereits kurz nachdem die Neuigkeit, dass er sich wegen einer vergrößerten Prostata behandeln lassen müsse, öffentlich geworden war, darüber gefreut, dass es ihm gelungen war, ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen.
Dass die Royals unter Druck gesetzt wurden, mit den Details an die Öffentlichkeit zu gehen, glaubt Worlitz nicht. Er sagt:
Das trifft hier noch einmal mehr zu, da es sich um eine private Angelegenheit von Charles handelt. Da der König durch seinen längeren Krankenhausaufenthalt aber geplante Termine nicht wahrnehmen konnte, habe man das letztlich öffentlich kommunizieren müssen.
"Wenn er jetzt schon weiß, dass er sich ab und zu ausklinken muss, ist es besser, den Grund zu nennen", erklärt Worlitz. Die Öffentlichkeit habe demnach ein Anrecht darauf zu wissen, warum Charles "von der Bildfläche verschwunden" sei.
Dennoch zeigt sich der Experte zuversichtlich, was Charles' Zustand angeht. "Ich sehe das Ganze nicht als bedrohlich an. Charles macht einen fröhlichen, einen optimistischen Eindruck. Den sollte man ihm auch lassen", findet er.