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Am 7. Januar verstarb Franz Beckenbauer, die Welt trauert um die Fußball-Legende. Sein Tod wurde am 8. Januar bestätigt. Die ARD hatte ausgerechnet an diesem Tag ohnehin die Doku "Beckenbauer" ins Programm aufgenommen – ein kurioser Zufall.
Im TV erfolgte der Hinweis: "Dieser Film wurde vor dem Tode von Franz Beckenbauer fertiggestellt." Eine Einblendung ganz am Ende sorgt jedoch für Irritationen. Gegenüber watson schafft nun die BR-Redaktion Klarheit.
Franz Beckenbauer war bereits seit Monaten angeschlagen gewesen, hatte sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Ein aktuelles Interview mit ihm ist daher in der ARD-Dokumentation nicht zu sehen. Daher erfolgt am Ende der Hinweis: "Franz Beckenbauer stand für ein Interview nicht zur Verfügung"."
Nach dem Tod des "Kaisers" wirkt dieser Vermerk allerdings sehr seltsam. "Beckenbauer" ist aktuell in der ARD-Mediathek abrufbar, doch die Einblendung wurde nicht entfernt oder angepasst. Tatsächlich gibt es dafür einen triftigen Grund.
Auf Anfrage von watson stellt die BR-Redaktion klar, dass das Problem durchaus erkannt wurde. "Wir haben über die Thematik auch innerhalb der Redaktion unmittelbar nach der Nachricht von Franz Beckenbauers Tod am Montagabend diskutiert", heißt es in einer Stellungnahme des Senders. Und weiter:
Die Technik bereitet an der Stelle allerdings Probleme: "Aufgrund einer technischen Hürde mit erheblichen Folgen für die allgemeine Abrufbarkeit mussten wir davon aber letztlich doch vorerst absehen."
Der BR erklärt gegenüber watson auch die Hintergründe. Demnach ändert sich beim Austausch von Videoinhalten in der ARD Mediathek technisch bedingt auch immer das Link-Ziel.
Die Verantwortlichen geben zu bedenken: "Sämtliche bereits bestehenden Online-Hinweise auf die Produktion seit deren Mediatheksstart am 2. Januar (zum Beispiel in Suchmaschinen, auf Partner-Plattformen, in externen Rezensionen oder auch bei privaten Weiterleitungen) würden flächendeckend Fehlermeldungen und damit Frust produzieren."
Eben dies möchte der BR dem Publikum nicht zumuten. Dementsprechend heißt es abschließend: "Gerade in der aktuellen Situation, in der zahlreiche Userinnen und User emotional von Franz Beckenbauer Abschied nehmen und den Film auch über vielfältige externe Wege ansteuern, möchten wir das aber nicht in Kauf nehmen."
Im Übrigen wird darauf hingewiesen, dass der Abspann von "Beckenbauer" fürs Fernsehen umgehend angepasst wurde.
Schon bei der Wiederholung im BR Fernsehen am Dienstagabend, 9. Januar, wurde im Abspann anstelle der Texttafel ein Schwarzweiß-Porträt Beckenbauers mit seinem Geburtsdatum und dem Todesdatum gezeigt.
"Beckenbauer – Legende des deutschen Fußballs" ist in der ARD-Mediathek verfügbar.
