"Deadpool & Wolverine" bezieht seinen Reiz vor allem aus blutiger Action, Referenzen auf andere Marvel-Filme, Cameos und hartem Humor. Das Rezept funktioniert: Der Superhelden-Blockbuster hat 824 Millionen US-Dollar weltweit eingespielt, und das nach nicht mal zwei Wochen in den Kinos.
Es fehlen "nur" noch knapp 200 Millionen Dollar, dann übertrifft "Deadpool & Wolverine" den DC-Film "Joker" als erfolgreichste R-Rating-Produktion der Geschichte – damit sind Filme gemeint, die sich aufgrund ihrer Sprache und ihrer Gewaltdarstellungen nicht für ein Publikum unter 16 beziehungsweise in den USA 17 Jahren eignen.
Auf eine familienfreundlich Sprache muss "Deadpool & Wolverine" also deutlich weniger achten als andere Blockbuster dieser Art. Er kennt keine Grenzen – eigentlich.
Regisseur Shawn Levy sprach mit "Entertainment Weekly" über die Privilegien seines Kreativ-Teams bei der Gestaltung des Films. So hätte er freie Hand gehabt, "so schmutzig und verdorben zu sein", wie er wollte. Die Ausnahme: ein Hugh-Jackman-Witz, der zu weit ging.
"Die allgemeine Regel lautet, dass man nie nach unten tritt und sich nur über Leute lustig macht, die es aushalten können", erklärt Levy. Dieser Grundsatz traf auf Hugh Jackman zu. Der Wolverine-Darsteller sei "natürlich immer der erste, der schallend gelacht hat."
Es hätte nur eine einzige Drehbuchzeile gegeben, bei der die Bosse von Marvel-Studios oder Disney eingeschritten seien. Wer genau den Witz beanstandete, verriet Levy nicht. Und auch bei dem Inhalt der Zeile selbst bleibt er eisern:
Er könne aber verraten, dass Ryan Reynolds den Witz durch "eine ebenso schmutzige Dialogzeile" ersetzte. In diesem Witz gehe es "um Pinocchio, der sein Gesicht in Deadpools Arsch schiebt und anfängt, wie verrückt zu lügen."
Ein interessanter Alternativvorschlag, das fand auch Shawn Levy: "Ich dachte: "Ryan, das ist deine Ersatzzeile als Antwort auf 'Können wir das entschärfen?' Das ist Ryan Reynolds, dreist bis an die Grenze."